Gabriels Kampfansage
Außenminister Sigmar Gabriel fordert eine energische weltpolitische “Machtentfaltung” Deutschlands und der EU. Gegenwärtig vollziehe sich eine weitreichende “Veränderung der globalen Ordnung”, die durch den partiellen “Rückzug” der Vereinigten Staaten unter Trump und durch Vorstöße Russlands und Chinas gekennzeichnet sei, erklärte Gabriel am gestrigen Dienstag beim prominent besetzten “Berliner Forum Außenpolitik” der Hamburger Körber Stiftung und des Auswärtigen Amts. In dieser Situation müsse “Europa” sich “auf seine Interessen” besinnen und sich selbst für die globale Rivalität in Stellung bringen. In Zukunft sei mit Konflikten nicht nur mit Moskau, sondern auch mit Washington zu rechnen. Unverzichtbar sei nun “politisch-strategisches Denken”; dabei müsse man “daran erinnern, dass die Zeit, in der Deutschland sich strategische Ideen hat einfallen lassen, recht ungemütlich war für die anderen”. Gabriels offene Kampfansage begleitet die aktuell von der Bundesrepublik entschlossen forcierten Bestrebungen, schlagkräftige europäische Kampftruppen aufzubauen.