Es geht nicht nur um Niger – Die US-Militäreinsätze in Westafrika verschaffen den Terrorgruppen nur neue Rekruten
In Wirklichkeit werden in ganz Afrika bereits Tausende von US-Soldaten eingesetzt. Von Kamerun über Somalia bis nach Dschibuti und Libyen führen rund 6.000 US-Soldaten etwa 3.500 “Ausbildungseinsätze” pro Jahr durch, fast 10 pro Tag. Mehr als 800 davon befinden sich nach Angaben des Pentagon-Sprechers Maj. (Major) Audricia Harris in Niger; das ist die größte Anzahl von US-Soldaten in einem afrikanischen Staat. 2013 waren es nur 100 US-Soldaten […]
Als Muammar Gadhafi in dem von den USA unterstützten Krieg in Libyen getötet wurde, plünderten in seinem Dienst stehende nomadisierende Tuareg-Kämpfer geheime Waffenlager seines Regimes, kehrten in ihr Heimatland Mali zurück und wollten dort sesshaft werden. Marodierende Islamisten vertrieben die Tuaregs zu Hunderttausenden wieder aus dem Land und riefen damit eine humanitäre Krise hervor. Die Islamisten errichteten auf der Basis der Scharia ein Schreckensregime. Sanogos Militärjunta ging militärisch gegen sie vor, war aber nicht erfolgreicher als die Regierung, die er gestürzt hatte. “Der Staatsstreich machte alles nur noch schlimmer, denn er schuf nur ein Machtvakuum”, stellte Shurkin. 2013 fest. […]
Während es 2001 in ganz Westafrika noch keine international vernetzten Terroristen gab, tummeln sich dort jetzt eine Vielzahl terroristischer Splittergruppen […] “Die Wurzeln des Terrorismus sind zwar komplex”, konstatierte Hartung, “es trifft aber zu, dass die wachsende US-Militärpräsenz in Westafrika den dort operierenden Terrorgruppen ständig neue Rekruten zutreibt.”