Braune Propaganda und wie sie funktioniert
Es ist nicht “Wasser auf die Mühlen” der Neonazis, wenn man sie konsequent als das bezeichnet, was sie eben sind. Sondern es sind jede Menge Lohnschreiber in den sozialen Medien unterwegs, gesteuert und bezahlt über eine schweizer Werbeagentur. Und die schreiben eine Umdeutung, sie deuten nämlich alles, was die Neonazis auf die Nase kriegen, zu einem Erfolg um. Ein einfacher rhetorischer Trick aus der Mottenkiste der Propaganda, der aber immer noch sehr gut funktioniert.
Ihr Ziel ist klar: sie wollen das Tabu aufbrechen, dass wieder offen Rassismus und Kulturchauvinismus verbreitet werden können, bis hin zu Aufrufen zu Mord und Gewalt. Und wie bei den Nationalsozialisten Hitlers die Juden angeblich an allem Schuld waren, so sind es heute die “Goldstücke”, die “Kulturbereicherer”, wie sie (vor allem muslimische) Zuwanderer aller Art ironisch nennen.
Alle Zuwanderer werden dabei genauso pauschal verurteilt wie unter den originalen Nazis alle Juden. Es fällt ja nicht schwer, gegen eine Bevölkerungsgruppe zu hetzen. Die meisten Schauergeschichten, die erzählt werden, sind blank gelogen. Aber es sind auch wahre Geschichten dabei, denn wenn eine Million Leute ins Land kommen, und 99% davon sind in Ordnung, aber 1% sind Idioten und Verbrecher, dann lassen sich bereits 10'000 “Einzelfälle” mit teils schweren Straftaten aufzählen. Die Einengung auf diese Gruppe von Straftätern liefert das erwünschte Bild, um gegen die gesamte Gruppe zu hetzen, wie es auch die alten Nazis taten.
Die Neonazis wollen aber nicht als solche erkannt werden. Deshalb wehren sie rhetorisch immer ab, wenn man es doch tut: da werde mit einer angeblichen “Nazikeule” zugeschlagen, man sehe überall Nazis, etc. Dabei bezeichnet man Neonazis nur völlig korrekt als solche.
Und deshalb wird das als Erfolg dargestellt, wenn man Neonazis korrekt bezeichnet: denn kauft die Leserschaft oder das Auditorium diese Deutung, so stehen die Neonazis auf Win-Win: unterlässt man es, sie Neonazis zu nennen, so erhalten sie Akzeptanz für ihre mörderische Hetze. Unterlässt man das nicht, so wird das als angeblicher Sieg gedeutet, weil man dann eine “Meinung” mit der “Nazikeule” bekämpfte, so die Neonazi-Propaganda.
Das funktioniert aber nur, solange das Publikum nicht in der Lage ist, den doch recht einfachen Trick der Neonazis zu erkennen. Ich kann deshalb nur anraten, niemals zu versäumen, Neonazis auch als solche zu bezeichnen!