Ungarn: Orban schützt gewalttätigen Mob
Eine Hilfsorganisation wollte Ende September Flüchtlingskindern – notabene offiziell anerkannten – einige erholsame Tage bieten. Doch die Einwohner des südungarischen Dorfes Öcseny machten nicht mit: Sie protestierten nicht nur, sondern wurden gewalttätig. Im Visier hatten sie den Besitzer des Gästehauses, in dem die Kinder untergebracht werden sollten. Der Mob schlug die Scheiben seines Wagens ein, durchschnitt die Reifen und richtete brieflich Morddrohungen gegen den Gastgeber und die Gäste. Auch der Gemeindepräsident geriet in die Schusslinie; er trat nach Morddrohungen zurück. An einer Einwohnerversammlung gab es gemäss der deutschsprachigen ungarischen Zeitung Pester Lloyd Wortmeldungen, wie: «Diese Einwanderer sind Tiere, das sind keine Menschen».