NZZ: Die Angst geht um an der Falkenstrasse
Bei der «Neuen Zürcher Zeitung» findet ein radikaler Umbau von oben statt. Erstmals sprechen prominente frühere MitarbeiterInnen der Zeitung: Unter Chefredaktor Eric Gujer herrschten ein Klima der Angst und ein ideologisch verengter Kurs.
«Was hier passiert, ist eine Säuberungswelle», sagt Brigitte Hürlimann. Sie wählt ein solches Wort nicht unbedarft. Hürlimann ist die wohl bekannteste Gerichtsreporterin der Schweiz, sie hat mit ihren Artikeln zweimal den renommierten Zürcher Journalistenpreis gewonnen. Ausserdem präsidiert sie die Personalkommission der Zeitung. «Die Säuberung passiert auf drei Arten: Die einen werden entlassen. Den anderen wird das Leben schwer gemacht, bis sie gehen. Den Dritten, vor allem den jungen Frauen, wird gesagt, sie hätten keine längerfristige Perspektive.» Diesen September kündigte Hürlimann selbst, nach 24 Jahren Mitarbeit bei der NZZ, davon 12 Jahre fest angestellt.
Über den neune Chefredaktor Eric Gujer finden sich im Lexikon:
Er ist Mitglied des Gesprächskreises Nachrichtendienste in Deutschland und wurde als Strategieexperte vom Schweizerischen Nachrichtendienst des Bundes (NDB) konsultiert.