Inspirierender Faschismus für eine neue Rechte
Dass der Faschismus nicht immer mit dem Vorschlaghammer daherkommt, sollte hinlänglich bekannt sein. Auch die sich selbst als „Faschisten des dritten Jahrtausends“ bezeichnenden Gruppen aus Italien bedienen sich verschiedener Mittel und haben neben Anführern und Prügelgruppen auch einen Pool von Ideologen, die der menschenverachtenden Ideologie eine Rechtfertigung geben.
Ein Beispiel dafür war der Kongress der italienischen Studentenorganisation „Blocco Studentesco“ im April 2017 in Rom unter dem Titel „Europa — Comunita di popoli civilta“. Die Jugendorganisation der neofaschistischen Bewegung "Casa Pound" lud Neonazis aus sechs verschiedenen Ländern ein — unter ihnen die französische „Action Francais“ und die Jugendorganisation der griechischen Χρυσή Αυγή („Goldenen Morgenröte“). Prominent vertreten war auch der neurechte Verleger Philip Stein, und etwas versteckter der AfD-Mitarbeiter John Hoewer, sowie der frühere JN-Bundesvorsitzende Michael Schäfer.1 In dieser Konstellation fiel auch Valerio Benedetti, aufgeführt als Schriftsteller, ins Auge. Dieser lebt nunmehr in Deutschland, promovierte an der Universität in Frankfurt und arbeitet an diversen Volkshochschulen in Hessen. Er avancierte zu einem ideologischen Kopf der "Casa Pound". Seine Bücher dienen als ideologische Standardwerke, seine Publizistik, Übersetzungstätigkeiten und Vernetzungsarbeit ist nicht unbedeutsam.