Die Militarisierung des Internets
Berliner Regierungsberater warnen deutsche Repressionsbehörden eindringlich vor der Durchführung von Cyberattacken via Internet. Da Hacker, die mit solchen Angriffen getroffen werden sollten, oftmals fremde Computernetzwerke für ihre Aktionen nutzten, bestehe die Gefahr, die “Infrastruktur unbeteiligter Drittparteien” wie etwa Krankenhäuser gravierend zu schädigen, schreibt die Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP) in einem aktuellen Arbeitspapier. Ein sogenannter Hack Back sei daher vergleichbar mit der “Bombardierung von zivilen Wohngebäuden, in denen sich auch militärische Kombattanten befinden”. Zudem könne eine Cyberattacke schnell eine “politische Eskalation” heraufbeschwören, die unter Umständen den Einsatz “physischer Waffen” nach sich ziehe, erklärt die SWP. Auch rät die Stiftung davon ab, einer weiteren “Militarisierung des Internets” Vorschub zu leisten, da hiervon eine “zweifelhafte außenpolitische Signalwirkung” ausgehe. Dessen ungeachtet fordern deutsche Regierungsvertreter ebenso wie führende Militärs und Geheimdienstmitarbeiter immer wieder die Fähigkeit zu offensiven “Netzwerkoperationen” und proklamieren ein “Recht auf Gegenangriffe” im virtuellen Raum.