Und sie wissen, was sie tun
Die Anschläge mit Fahrzeugen in Nizza, Berlin, London und Katalonien gleichen sich. Und doch gibt es einen ganz entscheidenden Unterschied: Die radikalen Islamisten, ob von Al-Qaida oder IS, wählen in Spanien ihre Ziele und den Zeitpunkt nicht von ungefähr. Spanien ist „ihr“ Al-Andalus, das Land des goldenen Zeitalters des Islam. Sie kennen sich mit spanischer Innenpolitik aus und mischen sich auf ihre blutige Art und Weise ein. Das war einst am 11. März 2004 so, als mehrere Bomben in Madrider Nahverkehrszügen 192 Todesopfer forderten, das ist auch jetzt der Fall. Spanien ist für Islamisten ein ganz besonderer Ort.
2004 blieben nur wenige Tage bis zu den Parlamentswahlen. Die Anschlagsserie von Madrid brachte die konservative Regierung zu Fall, die Sozialisten unter José Luis Rodríguez Zapatero gewannen überraschend. Der konservative José María Aznar hatte an den Seiten der USA und Großbritannien Truppen in den Irak geschickt; Zapatero zog sie ab.
Jetzt steht wieder ein Urnengang an. Die Autonomieregierung in Katalonien bereitet für den 1. Oktober gegen den Widerstand der Zentralregierung in Madrid eine Volksabstimmung über die Unabhängigkeit vor. Der Zeitpunkt für die Attentate von Barcelona und Cambrils wurde kaum zufällig gewählt.
Den Artikel gibt's hier. Die Islamisten und Rajoy arbeiten zusammen? Das passt zu den Aussagen des Flughafenpersonals in BCN, dass der “Streik” und die darauffolgende Besetzung durch die Guardia Civil, die kurz vor den Anschlägen stattfanden, ganz im Sinne von Madrid sind – es ginge mehr darum, so ein Mitarbeiter, die Kontrolle im nahenden Unabhängigkeits-Referendum nicht zu verlieren als um einen tatsächlichen Streik.
Islamisten und Madrid sind wohl einer Meinung: die Leute sollen rechts wählen. Die Unabhängigkeitsbewegung in Katalonien ist links. Warum Islamisten und Faschisten jedoch zusammen arbeiten, und wie das überhaupt sein kann, das hinterfragt der Autor nicht.
Auch Spanien ist Teil des “War on Terror”.