VW beschäftigte Vernichtungslager-Kommandant unter dessen echtem Namen – und gab ihm Tipps
Acht Jahre lang hatte er bei Volkswagen unter Klarnamen gearbeitet - bis er am 28. Februar 1967 verhaftet wurde: Franz Stangl, der ehemalige Kommandant der NS-Vernichtungslager Sobibor und Treblinka. Recherchen von NDR und “Süddeutscher Zeitung” zufolge blieb Stangl lange unbehelligt, der deutsche Autokonzern wollte nicht wissen, wer für ihn arbeitet.
Während politisch Linke unter den VW-Arbeitern vom Werkschutz ausgespäht wurden und Informationen über sie bei der Geheimpolizei des Militärregimes landeten, ließ man den Kriegsverbrecher Stangl in Ruhe. […] Der ehemalige VW-Vorstandsvorsitzende Carl Hahn, der zur Zeit der Verhaftung Stangls im Aufsichtsrat von VW Brasilien saß, drückt es so aus: “Wir kannten sicher nicht die Namen von KZ-Kommandanten auswendig. Dass die dort angestellt werden, wenn sie aus Deutschland kommen, war, glaube ich, eine ganz normale Geschichte.”
Ja, aber natürlich!