Ich wüsste gern, von wem wir regiert werden
Die Schriftstellerin Birgit Vanderbeke („Das Muschelessen“) empfindet das tägliche Bombardement durch Zeitungsmeldungen und Talkshow-Geplapper als Angriff auf ihren Verstand. Zum Glück ist der sehr intakt, und so bietet die Art, wie sie haarsträubende Manipulationsversuche (offziell „Meinungsmanagement“ genannt) aufdeckt, für uns Leserinnen und Leser viel Erkenntnisgewinn: Die gute Nachricht: Wir müssen derartigen Meinungsführern nicht folgen. Wir können lernen, ihre Schliche zu durchschauen. Wir haben die Wahl.
Seit etwa zwanzig Jahren empfinde ich die täglichen Nachrichten und die rituellen politischen Talksendungen als einen Angriff auf meinen Verstand. Beide nehme ich allerdings regelmäßig zur Kenntnis.
Seit Ende der neunziger Jahre hingegen habe ich weder eine der gängigen papierförmigen Tageszeitungen noch ein Wochenmagazin mehr erworben.
Das schützt mich nicht davor, mitzukriegen, welches Weltbild die Leser dieser Medien für den Preis ab ca. 600 Euro jährlich erwerben können (die Bild-Zeitung verkauft ihres für um die 200 Euro), denn natürlich lese ich weiterhin Zeitung, nur etwas anders als früher.
Ich möchte kurz ein paar dieser „Angriffe auf meinen Verstand“ erörtern, die ich nach nur einem einzigen Kriterium ausgesucht habe: sie sind mir am 6.und am 7. Februar 2017 in großen deutschen Medien begegnet, als ich gerade überlegte, wie ich diesen Text hier beginnen könnte.