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Zum Tode von Brzezinski sollte man den Al-Qaida-Erfinder und US-Regierungsberater selbst zu Wort kommen lassenEin Blick nach Großbritannien zeigt der SPD, wie (nicht nur) Wahlkampf geht

Wer sieht, wie “Manufacturing Consent” (Chomsky) in Deutschland langsam bröckelt, dem wird klar, weshalb sich Politik und Qualitätsmedien nun auf die Jagd auf “Fake News” und “Hate Speech” begeben

Egal, ob die Pariser Attentate, der Fall Anis Amri, oder jetzt der Manchester-Anschlag: in allen Fällen nach Europa reimportierten islamistischen Terrorismus' lassen sich die Beziehungen der Attentäter zu den NATO-Geheimdiensten nicht mehr verstecken. Die Deutungshoheit im “War on Terror” bröckelt, ja dessen Narrativ, dass der unschuldige Westen von bösen Islamisten überfallen wird, steht vor der Implosion.

Es sind die Blogs und Diskussionen in Social Media, die die herrschenden Eliten des Westens derzeit am meisten fürchten – denn sie beherrschen sie trotz aller eigener Anstrengungen in Sachen Astroturfing und Kriegspropaganda immer noch nicht. Immer noch gibt es Webseiten, auf denen Leser ein ganz anderes Bild vom Terror und dessen Kernorganisation, der Al Qaida bekommen: nämlich das einer von US-Regierungsberater Brzezinski erfundenen und mit CIA-Unterstützung ins Leben gerufenen Organisation, die nicht nur damals über Saudi-Kanäle finanziert und bewaffnet wurde, sondern auch heute noch beim “Regime-Change”-Spiel der USA und ihrer NATO-Verbündeten im Verbund mit NATO-Spezialeinheiten beste Dienste leistet.

Dabei stehen die Eliten, die dieses Spiel betreiben, das mit dem “New Pearl Harbour” am 11. September 2001 seinen ersten Höhepunkt fand, kurz vor der Verwirklichung ihrer Macht-Träume: nicht nur hat der “War on Terror” den Totalausfall der Sowjetunion als des für den Militärisch-Industriellen Komplex so notwendigen Feindes kompensieren können. Nein, im Spiel um Öl und Gas sind die Al-Qaida-Terroristen eine unschätzbare Hilfe, um die unerwünschten säkularen Regimes von Libyen bis Syrien zu destabilisieren und zuletzt entweder durch Chaos oder aber durch so zuverlässige islamistische Terror-Diktaturen wie Saudi-Arabien selbst zu ersetzen. Gleichzeitig erlaubt der dabei entstehende Reimport von Terror in die NATO-Staaten deren schnellen Umbau zu Polizei- und Überachungsstaaten, und stattet die Regierungen der neoliberalen Postdemokratie und die Geheimdienste mit – offen ausgeübten – Machtkompetenzen aus, wie sie alleine deshalb beispiellos in der menschlichen Geschichte sind, weil die notwendige Überwachungs- und Unterdrückungstechnik noch nie zuvor zur Verfügung stand. Die Verfassung der fünften Republik in Frankreich fiel dabei konsequenterweise dem gemachten Terror als erstes zum Opfer, wie auch dieses Land damals als erstes mit der französischen Revolution das Joch der Unterdrücker abzuwerfen versuchte.

Alles, was der Umsetzung eines dystopischen Faschismus in den westlichen Postdemokratien noch im Wege steht, ist die aufkeimende Informationsfreiheit im noch jungen, unorganisierten freien Teil des Netzes. Wen wundert es da, dass Politik und Medien alles daran setzen, diese Freiheit so schnell wie möglich zu begrenzen, oder wenigstens ihre eigene Deutungshoheit dauerhaft zu garantieren? Ihr Machtspiel wäre zweifelsfrei ohne diese Deutungshoheit nur von kurzer Dauer.

Doch es sind mehr Mächte als nur eine dabei, um die Vorherrschaft zu kämpfen. Die CIA-Gründung Facebook hat sich klar geäussert, dass sie sich nicht zum Büttel der europäischen, speziell der deutschen Eliten machen lassen wird. Schliesslich verfolgt sie ihre eigenen Ziele. Es bleibt also spannend.