Proteste gegen Sparpaket in Griechenland: “Mir bleibt nur eins – weniger zu essen”
42 Jahre stand Vasileia Vasilaki im Berufsleben, dann ging sie 2009 in Rente. Damals glaubte sie, lange genug für einen angemessenen Lebensstandard im Alter gearbeitet und vorgesorgt zu haben. Schließlich hatte sie einen gut bezahlten Job, zudem viel für eine Zusatzrente eingezahlt. Obendrauf noch die Witwenrente – auch ihr Mann hatte für griechische Verhältnisse gut verdient.
Aber seit Griechenland 2010 zum ersten Mal die Europartner um Hilfe bitten musste, sind die Bezüge der 64-jährigen Witwe um mehr als die Hälfte gekürzt worden. Derzeit lebt sie von rund 900 Euro im Monat. Und nun macht sie sich auf die neue Runde an Rentenkürzungen gefasst, die das griechische Parlament voraussichtlich in der Nacht vom heutigen Donnerstag auf Freitag beschließen wird. Während die Abgeordneten über die neuen Sparmaßnahmen debattieren, sitzt Vasilaki in ihrem bescheidenen Wohnzimmer und bringt ihre monatlichen Ausgaben zu Papier.
Die Rechnung geht für die Rentnerin nicht auf: "Ich kaufe sowieso schon keine Kleidung mehr, gehe nie aus, verreise nicht oder unternehme überhaupt irgendetwas. Das einzige, was mir nach den neuen Kürzungen übrigbleiben wird, ist, weniger zu essen."