Panzer eingesperrt
Eigentlich sind Panzersperren – sogenannte »Tschechen-Igel« – dazu da, um Panzer zu hindern, in ein bestimmtes Gebiet vorzustoßen. Am Donnerstag wurden solche Sperren hingegen dazu verwendet, um Panzer einzusperren: Genauer die des großen Rüstungsherstellers Krauss-Maffei Wegmann im nordhessischen Kassel. »Der Panzerhersteller beliefert Despoten und Regime in der ganzen Welt mit seinen Waffen, das wollen wir verhindern«, erklärte Simon Kiebel von der DFG-VK zu der Aktion. Rund 20 Antimilitaristen blockierten mit den selbstgebauten Panzersperren sowie mit Transparenten mehrere Stunden eine Einfahrt zur Produktionsstätte von Krauss-Maffei-Wegmann an der Wolfhager Straße. Für Fahrzeuge gab es kein Durchkommen. »Das Unternehmen ist durch seine Waffenexporte nach Katar oder auch an die Türkei mitverantwortlich für Krieg, Elend, Flucht und die Unterdrückung von Menschenrechten«, so Simon Kiebel. (…)
Die Aktivisten in Kassel kritisieren zudem, dass der deutsche Panzerbauer gerade mit dem französischen Rüstungskonzern »Nexter« fusioniert: »Demnächst könnten Rüstungsexporte nicht mehr unter die sowieso schon laschen deutschen Rüstungsexportrichtlinien fallen, sondern über Frankreich abgewickelt werden«, so Emma Landauer von der Gruppe »Anarchistische Aktion und Organisierung«, die sich ebenfalls an der Blockade in Kassel beteiligte. Die Waffen von Krauss-Maffei-Wegmann könnten in Zukunft noch weitere Verbreitung finden. (…)