Wie Brüssel Bankkunden gläsern macht - dem Silicon Valley zuliebe
Mit ihrer Zahlungsverkehrsdirektive PSD 2 zwingt die EU-Kommission die Banken, dafür zu sorgen, dass alle möglichen Unternehmen alles über unseren Zahlungsverkehr erfahren können. Natürlich nur, wenn wir zustimmen. Die Folge wird sein, dass wir als Bankkunden gläsern werden. Die Profiteure sind nicht zufällig diejenigen, die hinter dem Krieg gegen das Bargeld stehen.
Wenn der deutsche Gesetzgeber Anfang 2018 pflichtgemäß die neue Payment Services Directive (PSD2) aus Brüssel in deutsches Recht umgesetzt hat, „dürfen“ wir als Bankkunden Dritten gestatten, Überweisungen direkt auf unserem Girokonto auszulösen und Einblick in all unsere Finanzdaten zu nehmen. Dazu müssen die Banken – auf eigene Kosten - die erforderlichen Schnittstellen schaffen. Aber warum sollten wir das wollen? In einer Zeit, in der eine Enthüllung über atemberaubende Überwachungsaktionen der Geheimdienste die nächste jagt, und wir mit unseren Daten längst zu Spielbällen von Konzernen aus dem Silicon Valley geworden sind, die sich einen Dreck um unser Datenschutzrecht kümmern, wird uns als Fortschritt verkauft, dass sie nun auch ganz offiziell Zugang zu unseren sensibelsten und für sie wertvollsten Daten erhalten, unseren Bankdaten.