UNO beendet inmitten von Kritik Blauhelmmission Minustah in Haiti
Nach Ansicht des Sprechers eines Organisationsbündnisses in Haiti, Oxygen David, „wird (die neue Mission) nichts verbessern, weswegen wir die UNO auffordern, das Land zu verlassen“. Die Basisorganisationen würden ihren Kampf „gegen die Besatzungsmacht fortsetzen, die die Cholera in unser Land gebracht hat“, so David weiter.
Die Minustah-Mission ist eine der am heftigsten kritisierten UN-Missionen der vergangenen Jahrzehnte. Organisationen in Haiti und Lateinamerika haben wiederholt auf gewaltsame Übergriffe, Missbrauchsfälle und andere Skandale im Rahmen dieses Einsatzes verwiesen. So wurde 2010 unter anderem eine verheerende Cholera-Epidemie von Minustah-Soldaten nach Haiti eingeschleppt. Die Seuche kostete mindestens 10.000 Menschen das Leben.
Im Verlauf der Mission wurden auch immer wieder sexuelle Übergriffe von ausländischen UN-Soldaten gegen haitianische Frauen bekannt. Unter anderem waren Soldaten aus Uruguay mehrfach mit diesem Vorwurf konfrontiert. Laut offiziellen Zahlen des uruguayischen Militärs waren in den Jahren 2011 bis 2014 insgesamt sechs Anzeigen wegen sexuellen Missbrauchs und vier Vaterschaftsklagen eingegangen.