Vom doppelt falschen Sprachgebrauch wider die Armen
Zu Recht regen wir uns darüber auf, dass es den (zumeist unsichtbaren) neoliberalen Vordenkern gelungen ist, eine ihren Interessen dienende Meinungsführerschaft zu übernehmen.
Dazu haben sie sich allerlei Mittel bedient, zu denen nicht zuletzt die Verankerung sprachlicher Umdeutungen gehört. Um nur zwei der bekanntesten Beispiele zu nennen: Die mehr als überfälligen Umverteilungsforderungen wurden zu moralisch verwerflichen und somit nicht mehr ernst zu nehmenden “Neid-Debatten” umdefiniert. Gleichzeitig wurde sichergestellt, dass diejenigen, die trotzdem weiterhin mehr Gerechtigkeit forderten, den Status blauäugiger “Gutmenschen” verpasst bekamen.