Neuer Rekord an zivilen Opfern in Afghanistan – vor allem bei Kindern
Die Zahl der durch Kriegshandlungen getöteten und verletzten Zivilisten in Afghanistan hat im vergangenen Jahr den höchsten Stand seit Beginn der systematischen Erfassung durch die Vereinten Nationen 2009 erreicht. Allein die Zahl der betroffenen Kinder stieg auf 923 Tote und 2.589 Verwundete, fast ein Viertel mehr als der bisherige Höchststand, berichtete die UN-Mission in Afghanistan (UNAMA) am heutigen Montag in der Hauptstadt Kabul.
Hauptgründe für die Rekordzahl an zivilen Opfern sind nach wie vor insbesondere Kämpfe am Boden, und regierungsfeindliche Gruppen wie die Taliban macht UNAMA für zwei Drittel der getöteten und verwundeten Zivilisten verantwortlich. Allerdings ist auch auffällig: Die zivilen Opfer durch Luftangriffe sind 2016 mit 250 Getöteten und 340 Verwundeten ebenfalls auf einen neuen Höchststand gestiegen, fast doppelt so viele wie im Jahr zuvor, so viele wie nie seit 2009 – und das ausschließlich durch Flügen von US-Streitkräften und afghanischer Armee.