Im befreiten Aleppo – Syrien: Wo sind jetzt die westlichen Medienkonzerne und Hilfsorganisationen?
Die von den Medien verbreiteten Berichte über Massaker an »Rebellen« und ihren Familien können stimmen oder auch nicht. Ich kann dies weder einschätzen noch ausschließen, da ich nicht alle Teile der Stadt besucht habe . Doch ich sah nichts dergleichen und traf auch niemanden, der über solche Ereignisse sprach. Was ich im Osten Aleppos ebenfalls nicht sah, war Angst vor der Regierung. Aber ich sah in den Augen Dankbarkeit für die Gesundheitsversorgung, den Transport in Bussen und die Sicherheit, die nun wieder herrscht. Ich hörte, wie Menschen von der ständigen Furcht sprachen, in der sie gelebt hatten – und von Familienmitgliedern oder Freunden, die getötet oder verwundet wurden. Mir wurde berichtet, wie einige versucht hätten, in den Westen zu gelangen, aber daran von den Dschihadisten brutal gehindert und getötet wurden.
Ich habe keine »Weißhelme« getroffen, Angehörige dieser angeblich humanitären Organisation. Ich traf auch niemanden, der sie in Aleppo gesehen hat oder dem von ihnen geholfen wurde. Doch wo waren sie wenn nicht hier in Ostaleppo, um Zehntausenden nach der Befreiung aus vier Jahren Hölle Hilfe zu leisten? Man fragt sich, warum eine gutherzige humanitäre Organisation, die mehr als 100 Millionen Dollar Unterstützung aus den USA und anderen NATO-Mitgliedsstaaten plus Japan erhielt und angeblich Zehntausende Syrer aus Ruinen rettete, genau zu der Zeit die Flucht ergreift, als auch die abhauen, die die Leute hier Terroristen nennen.
Ich sah während meiner Tage in Aleppo auch keine der führenden internationalen humanitären Organisationen. Auf der Straße zwischen Damaskus und Aleppo waren die einzigen humanitären Transporte, die ich sah, russische und syrische. Ich sah keinen der großen internationalen Konvois, auf deren Durchlass die westliche Regierungen immer bestanden hatten. Auch die großen westlichen Medien sind weggeblieben. Sie konnten über die Befreiung Aleppos nicht so berichten, wie sie es einheitlich fünf Jahre lang gemacht haben, als sie monoton vereinfachende Geschichten, wenn nicht gar Propaganda, der großen westlichen und US-Medienkonzerne wiederholten.