Sich selbst überlassen: Immer mehr jugendliche Obdachlose. Verein will helfen, Regierung ist überfordert
Seidel bestätigte: »Fast alle haben zuvor versucht, Hilfe zu bekommen.« Er betonte aber: »Es scheitern Kinder aus allen Gesellschaftsschichten.« Ursache seien vor allem Überforderung bei Eltern und Jugendlichen sowie familiäre Zerwürfnisse. Warum springen Jugendämter nicht ein? »Wir beklagen seit langem die Unterfinanzierung«, so Seidel. Besonders in den Landkreisen sei »ein fataler Sparzwang« spürbar. »Da werden etwa junge Menschen mit 18 Jahren aus Heimen in Wohnungen gesteckt und sich selbst überlassen – das funktioniert nicht.« Dabei biete das Jugendhilfegesetz eigentlich Hilfemöglichkeiten über die Volljährigkeit hinaus. Die würden aber kaum genutzt. »Unsere Sozialsysteme sind nur für Menschen ausgelegt, die alles alleine auf die Reihe kriegen«, resümierte Ines Fornacon.
Den Bericht gibt's hier. Wären solche Jugendliche so systemrelevant wie Banken, man müsste sie glatt retten!