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ESA for Kids: Paxi – Da SonnensystemDer Propaganda-Artikel des Tages: “Konsequenzen aus Ceta-Debakel – Nicht mehr alle alles fragen”

Hin und wieder ist Propaganda einfach nur die Bewerbung um den Titel ”Lügenpresse”

Eine der unverschämtesten Verdrehungen ins Gegenteil liefert hier die Bild am Samstag:

Afghanistan – Opiumproduktion wächst wegen Taliban-Erfolgen

Afghanistan ist der weltweit größte Produzent von Opium – dem Rohstoff, aus dem Heroin gewonnen wird. Der Vormarsch der Taliban sorgt für Rekordernten.

Im Islam ist das Konsumieren von Opium verboten. “Talban” bedeutet “Islamschüler” – es sind radikale Islamisten, ausgebildet in den Islamschulen vor allem im US-Partnerland Pakistan. Und jetzt schaut Euch mal diese Grafik an; sie zeigt die Opium-Produktion in Afghanistan. 2001 waren die Taliban soweit, dass sie Afghanistan unter Kontrolle hatten; dann marschierte die US-geführte Koalition ein:

Afghanistans Opium-Produktion

Na, fällt was auf? Aus dem Lexikon:

Afghanistan ist der größte Opiumproduzent der Welt. Im Juli 2000 wurde der Opiumanbau durch das Taliban-Regime verboten, worauf die Opiumproduktion völlig einbrach und im Jahre 2001 fast auf null sank.

Wem bricht hier nun dieses Geschäft weg? Ich will nochmals aus dem Lexikon zitieren:

Verstrickung der CIA in den Drogenhandel ist vielfach öffentlich nachgewiesen worden. Die Aktivitäten dienten unter anderem […] zur Destabilisierung von gegnerischen Regierungen. […] die BCCI liefen auch die Unterstützungszahlungen der CIA für die afghanischen Mudschahidin in den 1980er-Jahren (Operation Cyclone). Die Warlords stiegen zu den weltweit führenden Opium-Produzenten auf. Dies geschah unmittelbar, nachdem die Opiumernte im südostasiatischen Goldenen Dreieck größtenteils ausgefallen war. Der Rohstoff wurde im Grenzgebiet zu Pakistan massenhaft in Heroin umgewandelt. Die regionalen Kriegsherren konnten ihre Gewinne aus dem Drogenhandel über die Bank waschen, was mit zu der enormen Steigerung der Heroinproduktion in der Region beitrug.

Kurz: die CIA ist wieder im Geschäft. Und im Gegensatz zur Al Qaida (“Mudschahidin”) sind die Taliban ein Dorn im Auge, gerade weil sie die Opium-Produktion unterbinden, und nicht etwa, weil sie sie etwa fördern würden.

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