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Leider sieht's bei anderen Aspekten der Krise noch gar nicht gut aus: Flüchtlingsboot gekentert: Zehn tote Kinder vor griechischer InselKrieg gegen “Boko Haram” am Scheideweg? – Seit 2009 führt die islamistische Terrorgruppe einen Dschihad gegen das korrupte Regime in Nigeria

Der Griff in die Kasse im Billionenbereich funktioniert. Die Neoliberalen werden sich die Butter so leicht nicht mehr vom Brot ziehen lassen. Rechnet mit weiteren Verleumdungskampagnen!

Der grösste Raubzug der Geschichte – verharmlosend “Finanzkrise”, oder gar verbrämend “Schuldenkrise” genannt – basiert im Wesentlichen darauf, dass die meisten Leute nicht verstehen, wie Ökonomie funktioniert. Die allermeisten denken, das funktionierte etwa wie die Haushaltskasse oder das Geschäft, das Business. Sie könnten falscher nicht liegen.

Denn was im Geschäftsleben wie auch im Privatleben völlig richtig ist – man kann nicht mehr ausgeben als man einnimmt, und wenn man zuwenig Geld hat, dann muss man eben sparen – ist in der Ökonomie erst einmal falsch. Ökonomisch gesehen erzeugt man mehr Geld, wenn zuwenig da ist. Und man vernichtet Geld, wenn zuviel da ist. Beides Vorgänge, die für einen Haushalt oder ein Geschäft nicht sinnvoll möglich sind. Sie sind jedoch ökonomischer Alltag.

Wie Geld erzeugt und vernichtet wird, hatte ich hier vor einiger Zeit erklärt. Es entsteht im Wesentlichen durch Kredite. Und dieselben werden auch nicht von der Zentralbank vergeben, sondern die ganz normalen Geschäftsbanken erzeugen den allergrössten Teil des Geldes. Und das ist auch nicht, wie manche meinen, alles ungedeckt oder basiere etwa auf “reinem Glauben”. Sondern im Gegenteil, dieses Geld, das die Geschäftsbanken erzeugen, hat eine 100%ige Deckung: und zwar durch die Banksicherheiten, die hinterlegt werden müssen, will man einen Kredit haben.

Wenn aber das allermeiste Geld über Kredite erzeugt wird, so kann nicht die Frage sein, ob jemand sich verschuldet, also ob jemand Kredite aufnimmt. Nähme etwa niemand Kredite auf, so gäbe es ja das allermeiste Geld nicht. Es ist dann nur noch die Frage, wer die Schulden hat, und nicht etwa ob sie jemand hat. Und jetzt schaut Euch bittte unter dieser Prämisse noch einmal diese Grafik hier an:

Spanische Staatsschulden explodieren

Diese Grafik zeigt also nicht, dass neue Schulden erzeugt werden. Sie zeigte das nur dann, falls die Geldmenge mitwachsen würde. Das ist aber in der Höhe nicht der Fall. Somit zeigt die Grafik etwas anderes an: nämlich wo die Schulden hingehen. Sie zeigt nicht, wo sie herkommen. Aber wer sie zugeschoben bekommt, das zeigt die Grafik überdeutlich. Jemand anderes verliert sie grade, wenn die Geldmenge in etwa gleich bleibt.

Sie zeigt aber noch etwas: nämlich, in welcher Höhe Vermögen da sind. Sie zeigt es, weil die Staatspapiere, die diese Schulden repräsentieren, bei ihrem neuen Besitzer Wertpapiere sind. Die Schulden des einen sind immer das Vermögen des anderen. Denn man schuldet ja jemandem das Geld. Und der hatte es vorher als Barvermögen, und jetzt hat er es als Schuldtitel – oder auch Wertpapier genannt.

Steigt die Geldmenge tatsächlich an (teilweise macht sie das), so sind das nicht nur neue Schulden, sondern in derselben Höhe auch neue Vermögen. Jemand steckt sich hier also kräftig die Taschen voll. Und, vermutlich überflüssig zu sagen: Du und ich sind das wohl nicht. Wer also dann?

Wir reden hier ja nicht über Peanuts. Wir reden über Tausende von Milliarden, über Billionen also (im Englischen: “Trillion”). Wer hat so viel Vermögen?

BlackRock z.B. Diese Vermögensverwaltung verwaltet nach eigenen Angaben Vermögen im Wert von 4.77 Billionen (“Trillion”) US-Dollar – das sind 4'770 Milliarden (Viertausendsiebenhundertsiebzig Milliarden). Zum Vergleich: das ist mehr als das Bruttosozialprodukt der Bundesrepublik Deutschland mit 3'636 Milliarden. Privatvermögen, wohlgemerkt. In der Höhe einer grossen Volkswirtschaft.

Schaut man sich die Profite solcher Vermögensverwaltungen an, so steigen sie – wenig überraschend – genau so an, wie sich die Staaten verschulden. Es handelt sich also schlicht um eine Umverteilung im gigantischen Massstab. Das Gemeinschaftsvermögen der Staaten wird mit Schulden belastet, und das Geld den grossen Vermögen zugeschoben. Oder das Gemeinschaftsvermögen wird gleich aufgelöst (“Privatisierung”), und direkt für einen Appel und ein Ei den grossen Privatvermögen zugeschoben.

Dieser Raubzug geht in die Billionen (“Trillions”)!

Das ist der Gefallen, den Schäuble und Merkel ihren Auftraggebern tun. Es ist das, was alle neoliberalen Regierungen immer tun: “Alles Geld den Reichen!” ist ihr Wahlspruch. Und sie nehmen ihn richtig ernst! TTIP ist hier nur das Zementieren dieser Verhältnisse: ist das Geld weg, so soll es nicht mehr zurück gehölt werden können. Auch deshalb der “Investorenschutz”.

Jetzt könnt Ihr Euch sicher vorstellen, was einen wie Corbyn im Herzen des Neoliberalismus, nämlich in Thatchers UK, erwartet. Gespielt wird hier um's Ganze! Bei solchen Dimensionen wird nicht lange gefackelt. Corbyn steht ein wahres Spiessrutenlaufen bevor – es wird seitens der Konzernmedien aus allen Rohren auf ihn gefeuert werden, was das Zeug hält!

Denn kommt einer wie Corbyn durch, ist Schluss mit dem Spiel. Noch schlimmer, dann steht für die Mega-Abzocker der Profit wieder in Frage. So ein Sozialdemokrat wie Corbyn, der könnte es ernst meinen, und den Raubzug nicht nur stoppen wollen, sondern sogar rückgängig machen!

Ratet mal, was die Neoliberalen dafür alles zu tun bereit sind, das zu verhindern. Ich gebe Euch mal einen Tipp: immer wenn sich mit Kriegen Geld verdienen liess, haben sie keinen ausgelassen. Menschenleben sind denen scheissegal.

Demokratie nicht. Die ist ein Hindernis, und wird bekämpft.

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