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Die neueste “Anstalt” – “Werbung für den Karrierefeminismus”?

Es geht um die aktuelle Ausgabe:

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Stephan Schleim will darin “Werbung für den Karrierefeminismus” ausgemacht haben. Ich dagegen denke, die Kritikmöglichkeit ist verschenkt. Er bedient die Ressentiments der “Maskulisten”, that's it. Für einen Philosophen ein erstaunliches Versagen. Stephan Schleim hat ein berechtigtes Anliegen, und schafft es genausowenig wie die von ihm Kritisierten (oder noch schlechter), dieses deutlich zu machen. Das liegt aber auch daran, dass er bereits nicht hinreichend analysiert hat.

Von einer “Werbung für den Karrierefeminismus” kann in der Sendung nämlich keine Rede sein. Sie enthält rein gar nichts, was dafür spricht. Aber auch die weitere Kritik im Artikel steht meist auf dünnem Eis.

Wenn man die Anstalt kritisieren möchte, so kann man das tun. Mir war z.B. viel zu wenig herausgearbeitet, dass das religiöse Rollenbild, wie Mann und Frau zu funktionieren haben, und vor allem der politische wie finanzielle Druck, es einzuhalten, ein Problem für alle ausmacht. Es war zuwenig, weil die Darstellung der negativen Wirkung auf Männer fast völlig gefehlt hat. Dann hätten sich auch Männer in der Kritik wiederfinden können, und eine Missinterpretation des beim Rennen “gewinnenden” Mannes wäre uns erspart geblieben.

Die Frau wird in Altersarmut gedrängt, das ist der Fall. Aber der Mann wird in die Rolle des Arbeitstieres und “Versorgers” gedrängt, auch das ist der Fall. Beides verhindert die Gleichberechtigung. Jedoch gilt das “nur” für Menschen mit “regulärer Erwerbsbiographie”. Eine solche wird jedoch immer seltener, und bei allen anderen verläuft das Spiel noch viel beschissener.

Die Informationen waren da, und sie kamen zwar bei jedem, der mit dem Thema vertraut ist, rüber, jedoch ausgerechnet beim Zielpublikum weniger. Da hat die Anstalt schon besser kommuniziert.

Nun dürfen sich “Maskulisten” platt der scheinbaren Bestätigung ihrer Ideologie freuen, weil der Professor das ja auch doof findet, dass der Mann beim Rennen in der Anstalt gewonnen hat. Das wird weder der Anstalt, noch dem Autor, und schon gar nicht der Sache gerecht. Aber das ist, was Schleim hiermit erreicht hat.

Er hat es noch schlimmer gemacht.

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