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Figuren wie Thomas de Maizière wären zum Schreien komisch, wenn sie nicht derartigen Schaden anrichten würdenDie Stunde der Wahrheit

Ideologische Glaubensgrundsätze als “Grundlage” einer “wissenschaftlichen” Studie: die IFO-Studie zu TTIP

Aus 1. Hintergrund:

  • Der künftige Wohlstand Deutschlands und Europas hängt entscheidend von einem einfachen Zugang zu internationalen Märkten ab. Der Welthandel kann durch eine offene, verlässliche und gut regulierte Partnerschaft zwischen der EU und den USA wichtige Impulse erhalten und nachhaltig gestaltet werden. […]

  • Die TTIP hätte direkte Effekte auf circa 45% der Weltwertschöpfung und 30% des Welthandels. Die aktuellsten Schätzungen sehen in der langen Frist für Deutschland einen durch die TTIP bewirkten dauerhaften Zuwachs des realen Prokopfeinkom- mens von 1,0%-3,5%.

Das sind nun nicht die Ergebnisse, sondern obige Behauptungen werden vorausgesetzt. Es geht jedoch auf diesem tiefen Niveau weiter; gleich in Kapitel 2. Entwicklungsökonomische Herausforderungen werden weiter Glaubensgrundsätze mantraartig abgespult:

  • Drittstaaten können von der TTIP wirtschaftlich profitieren, weil die von dem Abkommen hervorgerufenen Einkommen- und Produktionszuwächse in den TTIP-Ländern zu einer verstärkten Nachfrage nach Exportgütern der Drittstaaten führen (Rohstoffe, industrielle Vorprodukte, Dienstleistungen, Tourismus). Zusätzliche Exporte führen in den betroffenen Drittstaaten zu höheren Einkommen.

Liest man die Langfassung der Studie, so werden die o.a. Propagandaaussagen zwar hinter einer Wissenschaftssimulation unter geheuchelter Neutralität versteckt. Alles in allem bleibt jedoch der Eindruck ideologischer Voreingenommenheit. So werden folgende Voraussetzungen behauptet:

Es liegt nahe, in dieser Entwicklung auch ein Zeichen für die Existenz noch ungenutzter Potentiale im Bereich der Handels- und Investitionsbeziehungen zwischen den USA und Europa zu sehen. Diese Potentiale zu heben ist schlichtweg mit die raison d‘ être der EU: dies ist über eine gemeinsame Handelspolitik leichter zu bewerkstelligen, als durch unkoordinierte Bemühungen einer Vielzahl von europäischen Nationalstaaten. […] Auch im wirtschaftlichen Bereich sind die Unterschiede zwischen den USA und Europa weit weniger gravierend als zwischen den USA und den Ökonomien auf der anderen Seite des Pazifiks. Gleichwohl gibt es durch tiefere Integration noch viel zu holen.

Das mag ja für ein Glaubensbekenntnis angemessen sein. Mit wissenschaftlicher Distanz zum Untersuchungsobjekt hat es jedoch nicht das Geringste zu tun.

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