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Die Süddeutsche möchte auf mich als Kommentator gerne verzichten – hier die Kommunikation im WortlautAuch die andere Seite möge gehört werden: Wladimir Putin ist kein Kriegstreiber

Wenn's nicht so brandgefährlich wäre, wäre die ganze Diskussion um russische Unterstützung für die Rebellen “zum Schiessen”

Man kann sich nur an den Kopf fassen: EU und USA organisieren den Sturz des ukrainischen Präsidenten. Dazu paktieren sie mit den Nazis dort. Sie setzen die US-Marionette Jazenjuk ein. Der muss Wort halten, und vier Minister werden von den Nazis gestellt, dazu der Generalstaatsanwalt. Es werden nicht nur die Schüsse der Scharfschützen auf die Demonstranten auf dem Maidan nicht aufgeklärt, nein, Massenmord wie der im Gewerkschaftshaus in Odessa bleibt ungesühnt. Mit einer mehr als zweifelhaften Wahl wird genau ein solcher Oligarch Präsident, wie er angeblich vom “Euromaidan” hätte bekämpft werden sollen. Der scheinbare “Schokoladenkönig” wird schnell als Rüstungsfabrikant entlarvt.

In der Zwischenzeit haben sich die russischsprachigen Ost-Provinzen verselbstständigt – das nicht zuletzt auch deshalb, weil ihre Muttersprache von der neuen Marionetten-Zentralregierung verboten wurde. Jazenjuk hat zwar den Fehler erkannt, und das Verbot zurück genommen, jedoch ist die Kacke nun am Dampfen, der Aufstand in vollem Gange. Zunächst wird von den Rebellen nur gefordert, dass die Ukraine föderal wird, und sie ihre Sprache behalten dürfen sowie ein gewisses Maß an Autonomie. Niemand dort spricht vom Loslösen von der Ukraine, trotzdem beginnen alle Westmedien unisono, die Rebellen als “Separatisten” und “Pro Russen” zu bezeichnen.

Die Russen verdealen solange mal ihre Militärbasis auf der Krim: dort befindet sich das Flottenhauptquartier der russischen Schwarzmeerflotte. Auf der Krim wohnen überwiegend ethnische Russen. In einer Volksabstimmung und unter Umwerben der anderen Ethnien, dass sie ihre Kultur und Sprache behalten dürfen, entscheiden sich die Leute dort in überwiegender Mehrheit für ein Loslösen von der Ukraine und den Wiederanschluss an Russland – die Krim war ja jahrhundertelang russisch. Das wird in allen Westmedien als “Annexion” verteufelt, obwohl keinerlei Gewalt ausgeübt wurde.

Währenddessen eröffnet Poroschenko den Bürgerkrieg, und startet seinen als “Anti-Terror-Aktion” bezeichneten Angriff auf die Rebellen. Das tut er, ohne auch nur ein einziges Mal mit den Rebellen verhandelt zu haben. Das einzige, was an Verhandlungen stattfand, waren die absurden “runden Tische”, zu denen niemand seitens der Rebellen eingeladen oder auch nur zugelassen worden wäre, und mit denen eine Verhandlung nur simuliert wurde. Poroschenko geht mit zynischer Härte vor, denn er steht mit dem Rücken an der Wand: der IWF, sprich: der Westen, von dessen Finanzierung er abhängt, hat ihm als Ultimatum gestellt, sollte er die Rebellen nicht schnell besiegen, so wird ihm das Geld gestrichen. Weil Poroschenko zurecht seiner Armee misstraut (bereits zur Eröffnung laufen massenweise ukrainische Soldaten nach Russland über), setzt er gewissenlos auf Privatarmeen, US-Blackwater-Söldner und die Nazi-Mörderbanden des “Bataillon Azov” sowie des “Rechten Sektors”. Letztere bilden die Vorhut, gegen die die Rebellen bestehen müssen – Zustände, wie es sie zuletzt bis 1945 in der Ukraine gab, als die von den Bandera-Fans und Nazis dort bis heute verehrte Waffen-SS-Division “Galizien” aufgelöst wurde. Die NATO kündigt derweil an, mit einem massiven Truppenaufgebot für “Manöver” im September in die Ukraine einzumarschieren.

Und da wird jetzt erwartet, dass Russland keine Unterstützung für die Rebellen leistet? Ganz ehrlich, Putin hätte alles Recht, längstens in die Ukraine einmarschiert zu sein. Ich warte eigentlich nur darauf, dass er das endlich macht. Weder kann er es sich militärisch leisten, sein Flottenhauptquartier zu verlieren oder auch nur zu gefährden, noch kann er eine US-Basis direkt vor seiner Haustüre zulassen. Was zum Teufel erwartet man eigentlich von den Russen? Dass sie Poroschenkos Nazi-Banden untätig dabei zusehen, wie sie ethnische Russen abschlachten, und die Ukraine endlich – wie von Ljaschkos “Sozial-Nationaler Versammlung” offen angestrebt – “ethnisch gesäubert” wird, damit die Ukraine als NATO-Mitglied und EU-Partner die neue Front gegen Russland bilden kann? Einen Teufel wird die russische Regierung tun, im Gegenteil, sie wird alles daran setzen zu verhindern, dass das passiert. Dabei geht sie ja noch äusserst zurückhaltend vor, und unterstüzt die Rebellen undercover wie es eben geht, statt nach all diesen Untaten und Provokationen des Westens endlich einzumarschieren.

Offensichtlich will Putin diesen Krieg nicht. Aber er wird ihn liefern, verlasst Euch drauf, wenn er keine andere Wahl mehr hat als sonst seine eigene Machtposition aufzugeben. Und ihm gehen gerade rapide die Optionen aus, dafür sorgen Poroschenkos Nazis, die EU und die USA nach Kräften.

Die Politik von EU und USA führt direkt in den dritten Weltkrieg. Denn wir sprechen hier über nichts weniger. Russland ist Atommacht, und wie diese Kiste ausgeht, bleibt völlig offen. Um das mal offen anzusprechen: dann kann der Bundespräsident seine “Verantwortung” haben, die er ja im Ausland wieder “übernehmen” will: Hamburg, Berlin, Dresden, Stuttgart, Nürnberg und Friedrichshafen sind diesmal viel leichter für russische Bomben und Raketen erreichbar als letztes Mal. Und die Sprengköpfe können auch nuklear sein.

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