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Die Order 66 der NSA hat die Nummer EO 123331. September 2014: Antikriegstag und Weltfriedenstag: Frieden schaffen ohne Waffen – Krieg und Militär lösen keine Probleme

Die Bevölkerung leidet unter einem Finanzkrieg

Marc Chesney zieht Parallelen zwischen dem Kriegsjahr 1914 und heute. Der Zürcher Finanzprofessor sagt, was bei Banken falsch läuft: “Zwar gibt es keinen Krieg im Kern Europas zwischen Deutschland und Frankreich. Aber wir haben eine Weltkrise, die entgegen der Beteuerungen der Politik nicht vorbei ist. Weltweit sind Millionen mehr Menschen arbeitslos als kurz vor der Finanzkrise. Ein grosser Teil der Bevölkerung leidet unter einem Krieg anderer Art – einem Finanzkrieg. Regierungen behaupten oft, dass es in die richtige Richtung geht. Das ist aber nicht der Fall. … In Deutschland gibt es rund zwölf Millionen Menschen, die unter der Armutsgrenze leben. Warum ist nach Ansicht vieler Medien die Krise vorbei? Weil die Börsen in den vergangenen Jahren stark gestiegen sind. Das zeigt allerdings nur, dass die Finanzmärkte sich immer mehr von der Realwirtschaft abkoppeln. Die Schulden sind heute in vielen Ländern riesig, die Lage ist instabil. Das grösste Problem: Das Finanzsystem stellt eine ständige Bedrohung für die Weltwirtschaft dar. … Zu Beginn des Ersten Weltkrieges gab es schon Lobbys, wie zum Beispiel Waffenhersteller in Frankreich und Deutschland, die einen grossen Einfluss auf die Politik hatten. Heute ist es der Finanzsektor, der eine mächtige Lobby besitzt und in der Lage ist, seine Interessen der Gesellschaft aufzuzwingen. … Wer glaubt, der Bankensektor folge Marktregeln, täuscht sich. Der Libor-Zins zum Beispiel ist kein Marktzins. Dieser bildet sich aus den Meinungen einiger Grossbanken. Wenn es aber wenige Akteure gibt, ist das Betrugsrisiko sehr hoch. Das hat die Vergangenheit bereits gezeigt: Wegen der Manipulation des Libor-Zinssatzes wurden schon Strafen gegen Grossbanken verhängt. … Wir brauchen ein Finanzsystem, das funktioniert. Das ist heute nur begrenzt der Fall: Banken kommen ihrer eigentlichen Aufgabe – die Realwirtschaft mit Krediten zu versorgen – viel zu wenig nach. Zum Thema Regulierung: Die Vorschriften sind zu zaghaft und kompliziert. Basel I hatte noch circa 30 Seiten, Basel III mittlerweile 600 Seiten. Dabei braucht es einfache Vorschriften. Zudem sollte auch das Schattenbankensystem im Fokus der Regulierung stehen. Das ist aber leider nicht der Fall. …”

Den Artikel gibt's in der Handelszeitung.

(via NachDenkSeiten)

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