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So war es vorletztes Mal: Europa am AbgrundVerletzte Gefühle

Ich möchte hier mal vor der Esoterik warnen

Als Mitglied der Skeptiker-Bewegung hänge ich sicher keinen esoterischen Thesen an. Jedoch blogge ich hin und wieder Leute wie Ken Jebsen oder auch den Wissenschaftler Daniele Ganser bei einem Vortrag auf einer Veranstaltung, die man durchaus zu recht als Eso-Show bezeichnen kann.

Das zeigt das Problem auf: wie kann man das esoterische Schwadronieren von Fakten trennen, wie Meinungen von Tatsachen oder wenigstens begründeter Theorie? Tatsächlich ist das in der Welt der Geheimdienste nicht so leicht möglich – falls es überhaupt möglich ist.

Und das ist einer der Hauptkritikpunkte an den Geheimdiensten: was nützen uns solche, wenn die Informationen, die sie herbeischaffen, nicht zuverlässig sind? Oder noch schlimmer, was nützt es, sie vermeintlich gegen “Extremismus” einzusetzen, und dann organisieren und finanzieren sie rechtsradikale Netzwerke, wie beispielsweise der deutsche sogenannte “Verfassungsschutz”?

Genau darum geht es: sie sind wertlos. Auch wenn man den Eindruck hat, dass man Geheimdienste doch brauche, um frühzeitig Aufklärung von Bedrohungen für die Demokratie zu erhalten, genau diese liefern sie in der Regel nicht. Denn sie liefern keinerlei Aufklärung. Stattdessen liefern sie eine Melange aus echten, falschen und gar selbst fabrizierten Informationen über Verbrechen Dritter oder gar selbst begangener, bei der man – wenn überhaupt – dann frühestens 40 bis 50 Jahre später erfährt, was denn die Wahrheit gewesen wäre. Das ist die eigentliche Nachricht hinter diesen Beiträgen: vertraut nicht den Geheimdiensten. Und lasst uns endlich aufhören, diese zu finanzieren. Denn die Welt wäre keinesfalls unfriedlicher ohne, sondern wohl alleine schon der Informationen zufolge, die wir nach Jahrzehnten dann schliesslich gesichert bekommen, um einiges friedlicher.

Und seid vorsichtig bei dem, was Ihr glaubt: Irrtum ist bei dem Ersteller einer Nachricht genauso möglich wie beim Überbringer. Betrügt der Ersteller, kann sich der Überbringer immer noch irren. Manchmal betrügt aber auch der Überbringer, und die ursprüngliche Nachricht sah ganz anders aus. Die Dinge sind nicht immer so, wie sie scheinen. Verlässlich ist nur ernstzunehmende Wissenschaft, und sogar dort gibt es Leute, die sie nur simulieren, um ihre “Ergebnisse” zu verkaufen – allerdings hat die Wissenschaft mit der Peer Review ein gutes Verfahren, um das meistens (leider nicht immer) im Vorfeld auffliegen zu lassen. Nicht ganz einfach, das ganze.

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