Tierfreunde jagen und kastrieren Katzen
Über solchen Schwachsinn berichte ich ja sonst nicht (das macht der Tagi). Ich finde das Thema aber interessant, um ein allgemeines Problem zu beleuchten:
Ist man in einer Ideologie gefangen, so kann einen das an einen Punkt führen, an dem man das Gegenteil dessen macht, was die Ideologie einem als Wert setzt, und man hält das für richtig.
Das ist jetzt bei den “Tierschützern” so, die das “Leiden” wildlebender Katzen (nicht jedoch wildlebender Mäuse, Füchse, Rehe, Hirsche, Kaninchen, Dachse, etc.) verhindern wollen. Wenn die Katze nicht genug zu fressen hat, und deshalb zunächst Beute-Tierbestände stark sinken, dann wiederum Katzen verhungern und der Bestand der Katzen zurück geht, dann “leiden” die Katzen. Dieser Regelkreis darf aber nicht greifen – denn die Tierschützerin (seltener: der Tierschützer) muss dieses “Leid” mit aller Macht verhindern! Und deshalb muss den armen Kätzlein leider Gewalt angetan werden: psychologisch ist das vermutlich aufgrund der Sexualisierung mindestens auch auf Penisneid zurück zu führen, und auf einige Machtphantasien (“Schwanz ab!”), aber das soll hier nicht mein Thema sein.
Dieses Phänomen lässt sich in allen Ideologien beobachten. Jede Ideologie wird bis in ihr Gegenteil verkehrt. Ob das nun Christen sind, die die Folter anwenden und Kinder vergewaltigen, ob es die “Sparideologen” sind, die Staaten wirtschaftlich ruinieren mit ihrem “Sparkonzept”, oder ob es sich um “Wirtschaftsliberale” handelt, die “Banken retten” und nicht auf die Idee kommen, mehr Lohn zu bezahlen, wenn sie für eine Tätigkeit niemand mehr bekommen (eine solche Verknappung müsste ja nach gängiger Theorie den Marktpreis erhöhen): es ist in allen Ideologien dasselbe. Die Ideologen selbst verstossen am heftigsten gegen ihre eigenen Werte.
Auch deshalb sind Ideologien so gefährlich.
publiziert Sat, 14 Sep 2013 12:58:28 +0200 #ideologie #kommentar