Nur zur Info, weshalb ich das “Neue Deutschland” hier (so gut wie) nie verlinke
Das war nicht nur das SED-Zentralorgan, sondern ich halte dieses Blatt immer noch für dubios. Vor kurzem habe ich zu diesem Artikel einen kirchenkritischen Kommentar verfasst – und der wird einfach unterschlagen.
Nun ist ja nichts besonderes, dass Zeitungen mit ihren Kommentarfunktionen eine öffentliche Diskussion nur heucheln. Ich habe, um das sicher sagen zu können, mehrfach kritische Kommentare in unterschiedlichen Blättern verfasst, schon um zu testen, wer die Diskussion komplett und wer sie fast komplett durch die Zensur (“Moderation”) lässt, und wer eine klare Agenda durch Auswahl der “zulässigen” Kommentare fährt. Es überrascht mich hier nicht, dass die Betonköpfe des “Neuen Deutschlands” in etwa so dick zensieren wie die beispielsweise der “Neuen Züricher Zeitung”. Letztere nimmt auch das weg, was zu kritisch ist. Bei der Süddeutschen geht's gerade so, auch die Tagesschau ist noch relativ seriös, da verschwinden nur Kommentare im Orkus, wenn man sowieso grade selbst einen Artikel zum Thema vorbereitet ;-) (obwohl auch die Tagesschau Kommentare schon nicht gebracht hat, aber die waren dann wirklich auf der Kippe, war ihnen wohl zu heiss).
Bei diesen Tests vermeide ich übrigens grundsätzlich ausfällig zu werden, schon damit die Zensoren keinen wirklichen Grund haben. Ich schreibe nur über Dinge, die sie nicht wahrhaben wollen, und belege die mit Quellen.
Im “Spiegel” schreib ich nicht mehr, dieses Blatt benötigt zuerst wieder einen Verleger, vorher hat das doch keinen Sinn mehr. Den Axel-Springer-Verlag meide ich grundsätzlich. Was mich betrübt ist, dass die FAZ sich herausnimmt, die Kommentare ihrer Nutzer abzuändern und unter deren Namen veröffentlicht zu lassen. Sorry, das geht nun einmal gar nicht. Seit sie das mit einem meiner Kommentare gemacht haben, und auf meine Beschwerde hin erklärt, laut ihren Nutzungsbedingungen dürfen sie das, hab ich meinen Account dort gelöscht. Das geht ja wohl gar nicht, dass Texte, die nicht von mir sind, unter meinem Namen veröffentlicht werden. Letztlich kenne ich bisher nur einen Verlag, der mit Nutzerkommentaren korrekt umgehen kann: es ist der Heise-Verlag. Schon bei der TAZ verschwinden Kommentare, wobei ich bei der Bearbeitungszeit des Zensors dort eher vermute, dass das Schlamperei ist. Eine politische Agenda konnte ich dort noch keine ausmachen.
Für die Leute, die hier in der Kommentarfunktion einen Account haben wollen, ich plane hier drei Spielregeln: keine juristisch sanktionierbaren Beleidigungen von egal wem, sonst lösch ich den Kommentar weg. Und kein reines Getrolle, sonst schmeiss ich den Kommentator raus. Die dritte Regel ist nicht die unwichtigste: keine Nazi-Sprüche, sonst schmeiss ich raus und lösche alle Kommentare. Darüber hinaus plane ich, inhaltlich rein gar nichts zu zensieren, egal was man schreibt. Übrigens wird auch nachmoderiert – erst einmal erscheint alles sofort, ohne Kontrolle. Erst wenn etwas sehr anstössig ist nach obigen Spielregeln, handle ich im Nachhinein. Es bekommt auch jeder einen Account, der möchte, es gibt keine Ablehnungen, wenn man bisher noch nicht als Nazi oder Obertroll aufgefallen ist. Mir wäre es sehr recht, wenn hier auch Leute schreiben möchten, die eine andere als meine eigene politische Position haben, gerne auch eine gegensätzliche, so dass sich eine Diskussion entwickeln kann. Selbstverständlich freue ich mich aber auch über Zuspruch.
publiziert Fri, 19 Jul 2013 11:18:11 +0200 #ineigenersache #medienkritik