“Steinbrück nannte es als seine Aufgabe, die Unterschiede zu Union und FDP herauszuarbeiten.”
… berichtet die Rundschau. Na, dabei mal viel Spass. Unterschiede zur Union gibt es im SPD-Wahlprogramm einige, nur weiss man ja, was das nach der Wahl wert ist. Und zumal noch ausgerechnet mit Steinbrück!
Wer keine marktradikale, neoliberale Politik will, wird die Linkspartei wählen müssen – oder die Piraten (falls die bis dahin wieder wählbar sein werden). Alle anderen Parteien sind de facto nur minimal unterschiedlich, im Grossen und Ganzen tragen sie das Enteignen des Bürgers zugunsten des “Rettens” der Banker und Grossverdiener mit. Warum es Leute gibt, die auf die AfD hoffen, verstehe ich. Sie werden nur herb enttäuscht werden: wenn sich Knalltüten wie Henkel mit Rechtsextremen verbinden, wie das in der AfD der Fall ist, wird nichts besonders Gutes dabei rauskommen.
Der Parlamentarismus steckt tief in der Krise: im Gegensatz zu echten Sozialdemokraten, die zähneknirschend noch die Linkspartei wählen können, haben beispielsweise Konservative, die dem humanistischen Bildungsideal anhängen oder auch der katholischen Soziallehre, sowie echte Liberale, die nicht vom Marktradikalismus geblendet sind, sondern endlich wieder Wohlstand für alle wollen, gar keine Partei zur Wahl.
Die einzigen, die überhaupt noch eine Partei haben, die genau vertritt was sie wollen, sind die Manufactum-Stammkunden, die mit dem BMW X5 ihre Kinder in die Kita bringen, um dann einen Latte Macchiato schlürfen zu gehen – und das unabhängig davon, ob sie nun katholisch oder evangelisch sind. Es sind die jetzigen Stammwähler der Grünen. Für Umweltaktivisten oder gar Pazifisten hat der Politmarkt aber genausowenig ein Angebot parat – für letztere wiederum mit Ausnahme der Linkspartei.