Berlin: Schwerbehinderte Rentnerin aus Wohnung geworfen, sie ist daran gestorben – weil das Sozialamt nicht gezahlt hat
Die Reinickendorferin Rosemarie F. ist zwei Tage nach ihrer Zwangsräumung verstorben. Zoltan Grashoff, Betreiber einer Weddinger Kältehilfe, bestätigte der taz, dass die 67-Jährige am Donnerstagabend in der Einrichtung regungslos aufgefunden wurde und dort gestorben sei. Ein Polizeisprecher sagte, der Fall werde noch geprüft.
Rosemarie F. war am Dienstag aus ihrer Wohnung in der Reinickendorfer Aroser Allee zwangsgeräumt worden. Laut dem Bündnis wurde der schwerbehinderten Rentnerin wegen Mietrückständen gekündigt. Die Mieten seien vom Amt für Grundsicherung übernommen worden, wegen Klinikaufenthalten und Eigentümerwechseln aber verspätet eingetroffen. Gerichte hatten zuvor bereits zwei Räumungstermine gegen Rosemarie F. aufgeschoben, unter anderem um „unbillige Härten“ zu prüfen.
Es berichtet die TAZ. Aus dem Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland:
Artikel 20 (1) Die Bundesrepublik Deutschland ist ein demokratischer und sozialer Bundesstaat. […] Artikel 28 (1) Die verfassungsmäßige Ordnung in den Ländern muß den Grundsätzen des republikanischen, demokratischen und sozialen Rechtsstaates im Sinne dieses Grundgesetzes entsprechen. […] Artikel 28 (3) Der Bund gewährleistet, daß die verfassungsmäßige Ordnung der Länder den Grundrechten und den Bestimmungen der Absätze 1 und 2 entspricht.