Die Schulden des einen sind das Vermögen des anderen – wieso eigentlich?
Wenn Alice Bob 100,- EUR schuldet, dann hat Bob eine Forderung von 100,- EUR an Alice. Wenn Alice Bob das in Form einer Schuldverschreibung verbrieft, so hat Bob eine solche über 100,- EUR.
Die Schuldverschreibung von Alice kann Bob übrigens verkaufen, Schuldverschreibungen sind frei handelbar. Schuldverschreibungen sind Wertpapiere.
Klar, wenn Alices Bonität gut ist, ist die Schuldverschreibung (ca.) 100,- EUR wert. Ist Alices Bonität so schlecht, dass Schuldverschreibungen von dieser Sorte in der Menge gehandelt zu 20% wegplatzen, ist die Schuldverschreibung nur ca. 80,- EUR wert – theoretisch. In Wirklichkeit ist sie entweder 100,- EUR oder gar nichts wert.
Entsprechend bündelt man solche Schuldverschreibungen zu Tausenden in einem Fonds, und verkauft Anteilsscheine in “Schuldverschreibunghöhe” (Nennwert) von 100,- EUR. Dann ist jeder der Anteilsscheine mit dem Gesetz der grossen Zahlen (ca.) 80,- EUR wert, weil dann egal ist, welche Schuldverschreibungen wegplatzen und welche nicht.
Und so werden Anteile an einem Fonds zum Nennwert von 100,- EUR zu 80,- EUR gehandelt.