Die Seeheimer haben abgewirtschaftet. Sie wirtschaften auch schon lange ihre Partei ab.
Schröder haben die Wähler damals nicht gewählt, weil er ein Neoliberaler ist und eine Agenda-Politik durchsetzen wollte. Sie haben ihn gewählt, um endlich Kohl loszuwerden, und einen Sozialdemokraten, einen Linken zu bekommen. So kann man sich täuschen. Dabei sah es damals erst gar nicht schlecht aus: mit seiner Verweigerung, beim Irakkrieg der Amerikaner mitzumachen, punktete Schröder noch einmal bei seinen Wählern. Und dann ging es abwärts.
Seine Agenda-Politik hat zunächst kaum einer verstanden; es hörte sich ja auch plausibel an, und ein Linker wie Schröder, dem konnte man vertrauen. Das Erwachen war kalt, hart und bitter. So verlor Schröder an Merkel.
Seither haben die Seeheimer die SPD im Würgegriff. Man hat manchmal gar den Eindruck, SPD heisse Seeheimer Partei Deutschlands. Denn mit Sozialdemokratie hatten die Positionen der SPD, haben sie heute noch nichts zu tun.
Heute noch? Aber Steinbrück will doch gerechtere Löhne und ist gegen die Altersarmut? Das sagt er jetzt, aber er ist einer der Haupttäter, die das Lohndumping und damit auch die Gefahr einer Massen-Altersarmut verursacht haben. Steinbrück als Sozialpolitiker, das heisst den Bock zum Gärtner machen: Steinbrück steht für das Vernichten der gesetzlichen Rente und für die Privatisierung von Staatseigentum wie Krankenhäuser und Strassen. Er steht wie kein anderer für die Profiteure, die den Reibach machen durch ihre eigene Politik, während die Reichen dadurch immer reicher und die Armen immer ärmer werden.
Die SPD wird die Seeheimer los, oder sie wird untergehen. Eine CDU gibt es bereits, für eine zweite ist einfach kein Markt.