Betrieb eines eigenen Geheimdienstes – bei CDU und CSU heiligte der Zweck schon immer alle Mittel
Das Zeit-Magazin berichtete am 29. November unter der Überschrift Die Verschwörung gegen Brandt. „Nachdem 1969 erstmals ein SPD-Politiker Bundeskanzler wurde, bauten CDU- und CSU-Anhänger einen eigenen Nachrichtendienst auf. Ein unglaublicher Spionagefall“, so die Autorin und Politikwissenschaftlerin Stefanie Waske. „Das beste Stück aus der Mainstream-Presse seit Jahren“, kommentiert ein Nachdenkseitenleser. Überrascht hat mich dieser Bericht nicht. Es überrascht mich auch nicht, wie wenig dieser Beitrag von anderen Medien aufgenommen wurde. CDU und CSU gelten heute wie damals als Staatspartei, der quasi alles erlaubt ist. Wenn etwas Ähnliches auf der linken Seite des politischen Spektrums passiert wäre, dann hätten sich die Medien von Springer bis zum ZDF wochenlang damit beschäftigt. Ich weise im Folgenden auf bemerkenswerte Elemente des Berichtes von Stephanie Waske hin und versuche, diese einzuordnen.
Den Artikel von Albrecht Müller gibt's bei den NachDenkSeiten. Angeführt wurde dieser Geheimdienst damals von Karl Theodor zu Guttenberg, dem Grossvater des Ex-Promovierten, sowie Hans Christoph von Stauffenberg und Casimir Prinz zu Sayn-Wittgenstein. Letzterer ist derjenige, der 20 Millionen Mark in die Schweiz verbracht und als “jüdische Vermächtnisse” deklariert hat, übrigens.