Was will Lagarde mit der Provokation eigentlich erreichen?
Dass sie als Mitglied des herrschenden Adels in Europa eine solche Haltung gegenüber Schwächeren an den Tag legt, ist ja nichts ungewöhnliches. Aber üblicherweise wird das ja aus Gründen der “Political Correctness” nicht so geäussert. Als Ex-Waffenhandel-Organisatorin darf man ihr doch einen entsprechenden Zynismus unterstellen, und bei ihrer Vita wohl auch den für eine solche Karriere erforderlichen pragmatischen Opportunismus. Dass das also ein Gefühlsausbruch war im Guardian, das glaube ich nicht.
Machen wir uns nichts vor: die Äusserungen sind eine Kriegserklärung an das griechische Volk, und zwar im Namen des IWF. Und im Namen von Paris und Berlin, die sie dort installiert haben. Es ist eine gezielte Provokation.
Wenn jetzt in Griechenland gewählt wird, werden die Leute die Nazis, aber voraussichtlich noch mehr die Linke wählen. Wenn sich eine linke Regierung etablieren kann, wird diese das Spardiktat ignorieren, und die Zusammenarbeit in Sachen Knechtschaft des kleinen Mannes in Griechenland aufkündigen. Viel besser wäre es doch für die die Bankster fütternde Machtclique, der Lagarde angehört, wenn die Nazis Stimmen kriegen. Ein Putsch wie 1967 wäre ideal. 1967 wurde in Griechenland ja auch (übrigens mit Unterstützung der CIA) geputscht, weil sich abzeichnete, dass es zu einer sozialistischen Regierung kommen würde.
Insofern ist dieser “Gefühlsausbruch” möglicherweise kalte Berechnung. Denn was einer Waffenhändlerin ein Menschenleben wert ist, darüber braucht man nicht lange nachzudenken. Sicher hat Lagarde diese Zahl in EUR oder US$ im Kopf.