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Ökonomie und “Finanzkrise” für Anfänger – so funktioniert das Verbrechen

Wieviel Geld es gibt, das wird mit der Geldmenge gemessen. Deren Verlauf sieht so aus:

http://de.statista.com/statistik/daten/studie/241829/umfrage/entwicklung-der-geldmenge-m3-in-der-euro-zone/

Wie man sieht, die Geldmenge steigt. Wie wird Geld nun erzeugt? Es entsteht durch Kredite und vergeht (wird “vernichtet”), indem Kredite zurück bezahlt werden – oder platzen, also abgeschrieben werden. Die Grundlagen für das Verständnis dessen gibt's hier.

Es wurde nun massiv Geld auf Kredite geschöpft, die keine werthaltigen Sicherheiten haben – sprich: auf Betrug. Das Geld wurde jedoch augenscheinlich nicht wieder vernichtet. Es ist immer noch da – denn es wurde mit staatlichen Garantien und “Bailouts” erhalten.

Die Staaten haben eine steigende Verschuldung:

https://oecafe.wordpress.com/2011/11/22/staatsschulden-in-der-eurozone-aktueller-gipfelsturm/

Gleichzeitig wurde und wird privatisiert, das heisst, die Vermögen der Staaten nehmen gleichzeitig ab.

Nun ist es ein einfacher Zusammenhang: Staaten bekommen immer weniger Vermögen, dafür mehr Schulden. Die Geldmenge bleibt gleich oder steigt. Jemand muss folglich das ganze Geld dann kassieren – und das sind offensichtlich nicht die Staaten. Die haben ja immer weniger. Schauen wir uns also die Geldvermögen an:

http://www.nzz.ch/finanzen/weltweite-private-geldvermoegen-klettern-auf-rekordhoehe-1.18621522

Durchschnittlich entfallen in den von uns untersuchten 53 Ländern auf die ärmere Bevölkerungshälfte nur etwa fünf Prozent der Vermögenswerte.

Kurz: das allermeiste Geld – nämlich 95% – hat die obere Hälfte der Bevölkerung. Und wie sieht's dabei genau aus? Schauen wir uns das Beispiel Deutschland an:

http://www.diw.de/documents/publikationen/73/diw_01.c.438708.de/14-9.pdf

Siehe Seite 8. Kurz: die Reichen besitzen das allermeiste Geld. Und schaut man sich die Entwicklung an, nimmt das Geldvermögen bei den p99, also den Superreichen, über die Zeit stark zu, während es in den anderen Bevölkerungsschichten entweder stagniert (bei den nicht ganz so Reichen) oder zurück geht (bei der Mittelschicht p50).

Das Geld fliesst also zu den Superreichen. In den östlichen Ländern nennen wir diese Personen auch Oligarchen.

Es sei darauf hingewiesen, dass mit der Privatisierung gleichzeitig das Sachvermögen der Superreichen steigt, parallel zur Steigerung der Geldvermögen. Netto bezahlen sie also nicht für die Übernahme der Sachvermögen, sondern sie bekommen parallel noch mehr Geld dafür.

Für diese Personengruppe ist das, was für die öffentlichen Haushalte und viele Privatpersonen eine Krise ist, das reinste Paradies. Sie haben ein klares wirtschaftliches Interesse, dass alles so weitergeht.

publiziert Fri, 01 Jan 2016 18:43:54 +0100 #erklärbär #finanzkrise #ökonomie

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