Gründe für das starke Abschneiden des rechtsextremen Front National
In seinem Buch „Le Pari du FN“, das im Oktober 2015 erschienen ist, untersucht der französische Historiker und Demograph Hervé Le Bras, worauf die sehr unterschiedliche Stärke des Front National in den verschiedenen Teilen und Regionen Frankreichs zurückzuführen ist. Dafür hat er nicht nur Regionen und Départements verglichen, sondern die Ergebnisse auf der Ebene der Städte und Gemeinden analysiert.
Er kommt dabei zu dem Ergebnis, dass die Erfolge des Front National in starkem Masse mit fünf Formen der Ungleichheit in Frankreich einhergehen:
Anteil der 15 bis 24jährigen, die arbeitslos sind,
Anteil der 25 bis 34jährigen ohne Berufs- oder Studienabschluss,
Anteil Alleinerziehender,
Einkommen der 10 Prozent Ärmsten,
Einkommensunterschied zwischen den reichsten und den ärmsten 20 Prozent.
Was die Rolle der Einwanderung angeht, stellt er aufgrund einer Analyse aller Wahlen zwischen 2002 und 2012 fest:
In jedem Département steigt der Stimmenanteil des Front National zwischen 2002 und 2012 umso stärker, je kleiner und damit ländlicher eine Gemeinde ist und, Hand in Hand damit, je geringer der Anteil von Einwanderern ist.
Die vollständige Analyse gibt's bei den NachDenkSeiten.
publiziert Mon, 14 Dec 2015 12:37:33 +0100 #frankreich #nachdenkseiten #nazis