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Türkei: Waffenlieferungen und Unterstützung des ISBundeswehr will 1200 Soldaten für den Syrien-Krieg

Schwester von Bataclan-Opfer ruft zu Boykott von Trauerfeier auf: “Nein danke, Herr Präsident!”

Eine französische Staatsbürgerin hat bei den Terroranschlägen von Paris ihren Bruder verloren. Dennoch will sie nicht bei der offiziellen Trauerfeier teilnehmen. Der Grund: Frankreich sei mitschuldig. Sie ruft daher zum Boykott der ganzen Nation auf.

Den Bericht gibt's hier. Der Aufruf von Emmanuelle Prévost in deutscher Übersetzung:

Wir lehnen die Hand der französischen Staatsmänner ab. Aus folgenden Gründen:

  • Weil in Frankreich bei den Anschlägen am 7. und 9. Januar diesen Jahres 17 Menschen starben. Seitdem hat sich rein gar nichts verändert. Vielmehr war es zehn Monate später denselben Menschen möglich, das gleiche noch einmal zu machen – mit zehn Mal mehr Opfern.

  • Weil es in Frankreich möglich ist, einem terroristischen Netzwerk anzugehören, nach Syrien zu reisen und schließlich problemlos wieder zurückzukehren.

  • Weil sich in Frankreich Menschen, die mit einem 'S' gekennzeichnet werden (was für 'Gefährdung der Staatssicherheit' oder 'mit terroristischen Zielen') frei bewegen und jedes öffentliche Transportmittel benutzen können (ich denke da vor allem an das Attentat auf den TGV Thalys am 21. August). Sie sich Autos ausleihen können (die sie für die Anschläge am 13. November benutzt haben) und mit uns arbeiten dürfen (ich beziehe mich dabei auf einen Angestellten bei RATP).

Zur Erinnerung: Die Einstufung von Personen in die Kategorie 'S' hat keinerlei automatische Folgen – nicht einmal die einer Überwachung oder anderweitigen Kontrolle durch die Behörden. Außerdem sind diese Klassifizierungen als 'S' zeitlich begrenzt. Wenn eine derartige Person keinerlei Straftat begeht oder gänzlich unauffällig lebt, wird ihre Akte nach einem Jahr gelöscht. “Nein Danke, Herr Präsident”

  • Weil ich Frankreich 89 Moscheen als radikal eingestuft werden, in denen Hass gepredigt wird. Vor den traurigen Ereignissen des 13. Novembers hatte man nicht daran gedacht diese aufzulösen – erst jetzt.

  • Weil in Frankreich ein Mann, der 2006 einen Mord beging und 2008 dafür verurteilt wurde, 2013 bereits wieder auf freiem Fuß ist. Und weil derselbe Mann ganz Frankreich ganz offen erklären kann, dass er mehrere Tage lang Terroristen bei sich untergebracht hat. 'Man hat mich um einen Gefallen gebeten, und ich habe ihnen den Gefallen getan.'

  • Weil die Repräsentanten des französischen Staates sich entschlossen haben, Luftangriffe gegen den Islamischen Staat im Irak und dann auch in Syrien zu fliegen, ohne sich zuvor zu versichern, dass ihre Mitbürger in Sicherheit sind.

Aus diesem Grund: Nein, danke Herr Präsident, verehrte Politiker. Eure ausgestreckten Hände, eure Gedenkfeier: Wir wollen sie nicht! Und wir denken, Sie sind mitverantwortlich für das was uns passiert ist. Sie hätten viel früher reagieren müssen. Die Attentate vom Januar hätten bereits dafür ausreichen müssen!

Ich rufe zum Boykott der nationalen Gedenkfeier für die Opfer auf und lade Sie ein, meine Erklärung zu teilen.

Das französische Original gibt's hier.

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