Ein weiterer Erfolg für die Austeritätspolitik – Wacklige Kredite (“Ramschpapiere”, “Klärschlamm”) in Italien auf neuem Allzeithoch: über 200 Milliarden EUR – Ausspähen unter Freunden
Schlechtes Gedächtnis beim Kukluxklan von Stuttgart: “Weiß ich nicht mehr”
Im NSU-Ausschuss wird die Mitbewohnerin und Kollegin von Michèle Kiesewetter gehört. Von der ermordeten Polizistin zeichneten ZeugInnen bisher ein arg retuschiertes Bild.
Den Bericht gibt's hier. Die Befragungstechnik des Ausschusses macht da keine Hoffnung:
Im vergangenen Juni machte der frühere Landespolizeipräsident Wolf-Dieter Hammann als Zeuge im Landtag jedenfalls eine bemerkenswerte Aussage zur rechten Fama: “Ich habe die feste Überzeugung und Hoffnung, dass es in der baden-württembergischen Polizei keinen strukturellen Rassismus gibt – das wäre furchtbar.” Hoffnung? Immerhin hat Hammann schon in einem 2012 vorgelegten Bericht 25 Vorgänge in zehn Jahren belegt. “Das hätte ich mir niemals vorstellen können”, bekannte er damals.
Die Kiesewetter-Freundin will im Ausschuss von rechten Tendenzen nichts wissen. Ohnehin sei über Politik kaum geredet worden. Sie antwortet immer in kurzen Sätzen. So, als wollte sie sich auf keinen Fall verplappern. Ähnlich wie Romy Stricksner, die Mitte Oktober auch einigermaßen verhuscht für eine 32-jährige Frau auf dem Zeuginnenstuhl saß und ebenfalls so wenig wie möglich preisgeben mochte. Der SPD-Obmann im Ausschuss, Nik Sakellariou, führt die Performance treuherzig auf die Erschütterung zurück. “Hautnah” sei der Kummer zu spüren, sagt der Sozialdemokrat nach Münnings Vernehmung. Tatsächlich brechen beide Frauen in Tränen aus, Stricksner, als die danach gefragt wird, wie es dazu kam, dass sie Kiesewetter am Tattag ihre Schutzweste geliehen hatte.