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Türkei: Polizei besetzt regierungskritische Sender“Lügenpresse”

Von einer Religionsdiktatur zur nächsten: Saudi-Arabien – “Ein fataler Kuhhandel”

Na, noch gute Laune? Dann lest doch mal dieses Interview mit Sevim Dağdelen:

Frau Dağdelen, Sie haben Außenminister Steinmeier in den Iran und nach Saudi-Arabien begleitet. In Riad haben sie protestiert, sich dabei aber nicht auf die Straße gewagt. Warum nicht?

In Saudi-Arabien gibt es kein Demonstrationsrecht. Wir wären sofort festgenommen worden. Es hätte lediglich einen diplomatischen Eklat gegeben. Deshalb habe ich zusammen mit meinem Kollegen Omid Nouripour von den Grünen im Hotel protestiert und davon Fotos macht.

Wogegen haben Sie protestiert?

Wir haben Schilder „Freiheit für Ali al-Nimr“ und „Freiheit für Raif Badawi“ vor die Fenster gehalten. Die beiden stehen stellvertretend für alle politischen Gefangenen in Saudi-Arabien, Ali al-Nimr steht auch für die zahlreichen Angehörigen der schiitischen Minderheit, die im Gefängnis sind.

Al-Nimr wurde mit 17 Jahren verhaftet und später zum Tode verurteilt. Was hat er getan?

Ihm wird vorgeworfen, im Rahmen der Proteste des Arabischen Frühlings, die in Saudi-Arabien im Keim erstickt wurden, an einer Demonstration teilgenommen zu haben. Das ist der einzige Grund, warum al-Nimr in Haft ist und zum Tode verurteilt wurde durch Enthauptung und Kreuzigung. Bedauerlicherweise hat das Oberste Gericht das Urteil am Sonntag bestätigt.

Konnten Sie ihn im Gefängnis besuchen?

Das Auswärtige Amt hat mir meinen Gesprächswunsch mit Ali al-Nimr versagt. Ich hatte auf einen Besuch bestanden, aber das AA teilte mir mit, dass das den Betroffenen nicht gut tun würde.

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