Ich habe keine Ahnung, ob Oleg Senzow das ausgefressen hat, was ihm die russische Justiz vorwirft
Aber soviel ist klar:
Als der Richter nach der Urteilsverkündung von den Angeklagten wissen will, ob sie alles verstanden haben, stimmen Senzow und Koltschenko die ukrainische Nationalhymne an. Ein Teil der Anwesenden im Saal steht auf. „Ruhm der Ukraine!”, rufen beide zum Schluss. „Den Helden Ruhm”, antwortet jemand aus dem Saal.
Was sich die Leute hier zurufen, ist die Grussformel der ukrainischen Faschisten. Welche Qualität der oben verlinkte TAZ-Artikel dagegen hat, macht die Autorin gleich zu Anfang deutlich:
20 Jahre Strafkolonie: So lautet das Urteil eines Militärgerichts in der südrussischen Stadt Rostow am Don vom Dienstag gegen den ukrainischen Regisseur Oleg Senzow. Sein Mitangeklagter, der Aktivist und Antifaschist Alexander Koltschenko, muss für zehn Jahre hinter Gitter. Die Staatsanwaltschaft hatte 23 bzw. 12 Jahre Haft gefordert.
Ein “Antifaschist”, der die faschistische Grussformel verwendet? Da kann was mit der Recherche nicht stimmen. Übrigens, am Rande: jetzt ist die russische Justiz wieder Putin persönlich unterstellt:
Kommentar Urteil ukrainischer Regisseur: Bravo, Putin!
Grade eben war sie noch beim Prozess in Sachen “Trollfabrik” völlig unabhängig.
publiziert Thu, 27 Aug 2015 08:53:09 +0200 #manipulation #meinungsmache #nazis #propaganda #qualitätsmedien #russland #ukraine