Warum die Friedensbewegung in deutschen Medien so schlecht wegkommt
Doppelte Standards, wohin man blickt: Beraten sich Machteliten auf einer privaten, von Rüstungskonzernen und Bundesregierung gesponserten Konferenz über Außen- und Sicherheitspolitik, wird ihr Diskurs detailliert wiedergegeben. Hinterfragt wird die ganze Konstruktion nicht. Beraten sich Friedensforscher, kritische Publizisten und Praktiker der zivilen Konfliktbearbeitung über dieselben Themen, müssen das die Veranstalter nicht nur überwiegend aus Kleinspenden finanzieren, sondern werden auch noch medial ignoriert oder verspottet. Verhandelt Angela Merkel mit einem ukrainischen Premier, der militante Rechtsradikale in seiner Regierung hat, ist das Realpolitik. Verhandelt die alte Friedensbewegung mit den neuen Montagsmahnwachen, macht sie Nazis hoffähig. Haben politische Eliten keine Lösung für einen Konflikt, ist dessen Komplexität der gute Grund dafür. Hat die Friedensbewegung keine parat, ist sie überflüssig.
Die Analyse gibt's hier.
publiziert Wed, 01 Apr 2015 11:33:07 +0200 #frieden #medienkritik #meinungsmache