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In einer Welt zwischen Wille und Vorstellung...Der umgestülpte Brzezinski – Betrachtungen zu einem historischen Irrtum

Der NATO-Raketenschild muss abgebaut werden

Im Zuge der US-geführten Aggression in der Ukraine gegen Russland rüstet die NATO auch in Sachen Raketenschild weiter. Das offensichtliche Ziel eines solchen Schildes ist es, Russland die Erstschlagskapazität zu nehmen, die eigene jedoch als Drohkulisse aufrecht zu erhalten. Somit wird Russland in die Position genötigt, entweder vor dem vollständigen Errichten des Schildes anzugreifen, oder aber einen eigenen zu errichten, um das Gleichgewicht des Schreckens aufrecht zu erhalten.

No Future

Ich schreibe das absichtlich in der Sprache des Kalten Krieges. Denn nichts anderes als einen Neuen Kalten Krieg provoziert hier die US-geführte NATO. Dessen Drohungs- und Vernichtungslogik soll wieder bestimmend sein für die europäische Politik. Und es muss das Ziel aller Europäer sein, genau das zu verhindern.

Ich bin – wie meine gesamte Generation – unter der ständigen Bedrohung der Vernichtung der Welt aufgewachsen. Es ist vermutlich schwierig, Leuten zu erklären, was das bedeutet, die es selbst nie erlebt haben. Wenn Du nicht weisst, ob Dein Aufstehen heute noch einen Sinn hat, weil sie sowieso die Bombe werfen. Wenn Du nicht weisst, ob Deine Pläne für den Schulabschluss, das Studium, die Familie überhaupt eine Zukunft bekommen, in der sie Wirklichkeit werden könnten. Dieser Dauerschrecken, dieses ständige Aufbäumen gegen die Hoffnungslosigkeit der wechselseitigen Vernichtung, dieses – mehr als labile – “Gleichgewicht des Schreckens” soll wieder eingeführt werden. Kein Europäer kann das wollen, der noch bei Verstand ist (und Europäer bleiben möchte).

Somit ergibt sich eine neue Aufgabe für die sowieso schon hoffnungslos handlungsunfähige EU – die Verweigerung gegen den Neuen Kalten Krieg. Statt jedoch die Friedensbewegung zu fördern, die ganz wesentlich dazu beigetragen hatte, den letzten Kalten Krieg zu beenden und Europa wieder zu vereinigen, stattdessen üben sich die “atlantisch” gelenkten “Qualitätsmedien” in Dauerhetze gegen den Friedenswinter. Es ist an der Zeit, mit der Friedensbewegung Solidarität zu zeigen. Oder wir verlieren wieder alles, was wir nach 1989 gewonnen haben.

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