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Noch mehr Hofberichterstattung: “Ursula von der Leyen: Das Leben einer Powerfrau”

Die Geschichte geht so: die Tochter des CDU-Paten Ernst Albrecht wollte, nachdem sie ihre Ausbildung zur Fachärztin schwangerschaftsbedingt abgebrochen hatte, nach den Kindern Karriere machen und in die Politik gehen. Was lag näher, als Papa zu bitten, den CDU-Kandidaten eines sicheren Wahlkreises wegzumobben, und “Röschen” dort einzusetzen? So bekam sie eine Fahrkarte erst nach Hannover, dann nach Berlin. Papa war Berichten zufolge persönlich anwesend, als sie schliesslich als Ministerin für “Gedöns” bei Merkel installiert wurde. Selbstverständlich liest sich der Text der Hofberichterstattung etwas anders. Und Propagandist Joachim Käppner hat sogar Humor:

Manche Bücher haben tolle Titel, hinter denen sich dann sehr wenig verbirgt. Hier ist das umgekehrt: Das Buch hat einen dämlichen Titel, ist aber eine lesenswerte, lebendige Biografie der CDU-Politikerin Ursula von der Leyen. “Operation Röschen” der Zeit-Journalisten Peter Dausend und Elisabeth Niejahr schafft es, bei aller erkennbaren Sympathie für die Erfolgsfrau, die als Kind "Röschen" genannt wurde, ausreichend kritische Distanz zu wahren.

“Kritische Distanz”, ein echter Brüller ;-) Aber was Röschen noch nicht geschafft hat, macht unser Agitprop-Beauftragter selbstverständlich deutlich. Und was noch nicht ist, soll endlich kommen:

Mit Frauenquote und Kinderbetreuung hat das bestens geklappt – mit der Verteidigungspolitik nicht, weil militärische Fragen im “zutiefst pazifistischen” Deutschland so unpopulär sind. […] Angela Merkel hat dazugelernt seit dem Desaster des Irak-Krieges 2003, als sie die Trompete transatlantischer Solidarität blies. Nachher stellte sich heraus, dass die Bush-Administration die Kriegsgründe erlogen hatte […] Seither ist Merkel so zurückhaltend bei der Frage neuer Militäreinsätze, dass ihre Verteidigungsministerin das auch sein muss: “Ein knappes halbes Jahr nachdem von der Leyen in München erklärt hatte, Gleichgültigkeit sei keine Option, war sie wieder eine”, schreiben Dausend und Niejahr bissig. Richtig ist aber auch, dass die Ministerin ihre Worte nicht zurückgenommen hat. Wer weiß, was sie tun würde, bekäme sie die Macht dazu. Ob Ursula von der Leyen aber je als Kanzlerkandidatin antreten wird? Die Autoren machen keinen Hehl daraus, dass ihnen das gefallen würde

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