Der Kampagnenjournalismus hat ein neues und altes Opfer: Griechenland – “Der Hunger ist zurückgekehrt”
Willkommen in der marktradikalen Postdemokratie: CDU-Politiker Ralph Brinkhaus nennt die demokratische Wahl in Griechenland “unglaublich ärgerlich”
Der stellvertretende Vorsitzende der Unionsfraktion, Ralph Brinkhaus (CDU), zeigte sich über die Entscheidung in Athen verärgert. „Das ist unglaublich ärgerlich“, sagte er dem Handelsblatt. Griechenland sei in vielen Bereichen gut unterwegs gewesen. „Jetzt werden wir – egal wie die Parlamentswahl ausgeht – wieder einmal viel Zeit für die nächsten Reformschritte verlieren“, so der Finanzexperte.
Klar, für einen “Finanzexperten” der CDU ist nicht ärgerlich, dass die sogenannte “Reformpolitik” nur die Staatsschulden vervielfacht, die Leute in die Arbeitslosigkeit und Armut getrieben hat, oder dass die Austeritätspolitik nicht nur nicht in Griechenland, sondern überhaupt nirgends erfolgreich war. Nein, er ärgert sich darüber, dass Griechenland eine Demokratie ist.
Die besonnenen Stimmen gehen dagegen fast unter; hier der Diskussionsbeitrag von Dimitrios Droutsas, dem früheren griechischen Aussenminister:
Siehe auch die Analyse von Wolfgang Lieb.
publiziert Mon, 05 Jan 2015 12:56:06 +0100 #austerität #cdu #demokratie #deutschland #eu #finanzkrise #griechenland #ideologie #marktradikalismus #postdemokratie #spacken