… dann fahre darein mit gepanzerter Faust – oder Die deutsche Weltpolitik, die stets etwas Gutes will und stets das Böse schafft.
Man sollte die Figuren des heutigen Deutschland nicht mit SS-Jacke karikieren. Das passt inhaltlich nicht so gut. Sie sind Gestalten, die aus dem Wilhelminismus erwacht scheinen. Bülows und Tirpitzens. Kalte Krieger, die es ja auch schon im Zeitalter des Kolonialismus gab. Kraftmeier, die Welttheater spielen wollen. Ihnen gehört eine Pickelhaube und ein gewichster Bart verpasst. Keine Runen. Ihr Auftreten gleicht den Zeitgenossen, die vor dem ersten Weltenbrand die Zügel in der Hand hielten. Wir blicken auf das Hunderjährige dieser Urkatastrophe zurück, begehen Gedenkstunden, sprechen uns gegen ein Europa unter Waffen aus. Aber das wären nicht die primären Lehren, die wir ziehen sollten. Denn der Krieg war lediglich die Konsequenz. Dareinfahren und pathetisches Parolieren führten zu ihm. Und genau das zu erkennen wäre aller Lehren wert.
Roberto bringt die Dinge auf den Punkt.
publiziert Wed, 19 Nov 2014 11:14:06 +0100 #deutschland #grossmannssucht #militarismus