Regierung, ARD, Bild und Spiegel vereint gegen das Streikrecht der Lokführer – 1750 netto als Verantwortlicher für hunderte Fahrgäste und millionenteure Technik
Auf Verständnis der ohnehin täglich geplagten Bahnreisenden kann die GDL allerdings kaum hoffen. Aus Sicht vieler Pendler befindet sich die Bahn in einem unbefristeten Dauerstreik, seit sie sich von einst über 400.000 Mitarbeitern auf teilweise nur noch 230.000 Beschäftigte krank schrumpfte, Strecken stilllegte und mit marodem Material für ständige Verspätungen sorgt.
Nach 25 Berufsjahren kann ein Lokführer laut Handelsblatt von 3.010 Euro erreichen – nein, brutto, nicht netto. Für 1.750 Euro netto soll also ein hochprofessioneller Zugführer, der die Verantwortung für das Leben hunderter Passagiere und für millionenteure Technik trägt, im Schichtdienst und an Wochenenden dafür sorgen, dass die Bahn AG “Gewinne” erwirtschaftet, da sie ja “privatisiert” ist.
Mit diesem Einkommen kann er in den Ballungsgebieten, wo der verbliebene Bahnverkehr sich überwiegend abspielt, also etwa in München, Hamburg, Frankfurt, Köln und Stuttgart, nicht einmal mehr eine 4-Zimmer-Wohnung für seine Familie anmieten, sondern muss selbst zum Arbeitsplatz pendeln, oft Stunden.
Zudem schoben die Bahnmitarbeiter Anfang 2014 acht Millionen Überstunden vor sich her. Es herrscht chronische Personalnot nicht nur für Lokführer, sondern auch für Zugbegleiter und Bordpersonal.
publiziert Mon, 20 Oct 2014 01:10:17 +0200 #hartz4 #marktradikalismus #spd #streikrecht