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Share EconomyThe Virtual Interview: Edward Snowden

Kriminalfall MH17 - Eine Spurensuche mit Wolfgang Eggert und Frank Höfer

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Die Kritik an den “Qualitätsmedien” trifft in's Schwarze. Allerdings sind Wolfgang Eggerts Theorien leider oft nicht substantieller. Er ist sicher kein Lügner, allerdings ist er sehr von sich selbst überzeugt. Vielleicht ein Bisschen zu sehr. Die MH17-MH370-Rochade-Theorie ist mir zu abgehoben. Trotzdem sind die Dinge, die die beiden sonst vortragen, sehr interessant. Das Interview ist äusserst sehenswert!

Wenn die Geheimdienstler Mist bauen, ist oft klar, dass und wie genau geflunkert wird. Viel schwieriger zu bewerten ist jedoch, wenn das gerade nicht so klar zu erkennen ist. Das ist ja das Hauptproblem mit den Geheimdiensten, auch den eigenen: streng genommen darf man gar nichts glauben, was diese “Informationsdienste” melden. Das ist übrigens das Hauptargument, dass eine Demokratie keiner Geheimdienste bedarf: wenn man nichts trauen kann, was solche Behörden als Ergebnisse anliefern, weshalb soll man sie dann finanzieren?

Update: Eins möchte ich zur Verdeutlichung noch hinzufügen: ich teile keine der vorgetragenen Verschwörungstheorien. Nicht deshalb, weil es etwa keine Verschwörungen gäbe – die gab und gibt es immer in der Geschichte. Sondern deshalb, weil diese Theorien genauso wenig Substanz haben, wie die Theorien, die von der Propaganda russischer oder westlicher Medien als Wahrheit vorgetragen werden. Die Schwierigkeit liegt ja im Geheimdienstbereich immer darin, dass man nichts glauben darf. Das halte ich für einen Fehler Eggerts: dass er beginnt, seinen eigenen Deutungen von Indizien zu glauben. Sie bleiben nur Deutungen von Indizien, nichts weiter. Bis zu einer Klärung (falls die je passieren kann) bleiben die Fragen offen. Was das Interview also liefert, sind Fakten zu den Lügen von staatlichen Stellen und Medien. Was es nicht liefern kann, ist, was “wirklich passiert ist”. Überall dort, wo Eggert und manchmal auch Höfer das versuchen, scheitern sie, müssen sie scheitern. Und wenn Ihr mich jetzt fragt, was ich glaube, möglicherweise noch mit dem Hinweis, “irgend etwas” müsse man ja “glauben”, so sei darauf geantwortet: nein, muss man nicht. Sollte man nicht! Die richtige Antwort auf alles, was noch nicht klar ist, lautet: wir wissen es nicht. Und das bedeutet, man wird entweder selbst aktiv, und versucht aufzuklären, oder man wartet in Ruhe ab, was die weitere Diskussion bringt. Solange sammelt man die Fakten, die verfügbar sind.

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