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Für Geheimdienste gibt es nie genug VerdächtigeDie Euromaidan-Bewegung gilt als zivilgesellschaftlicher, friedlicher Aufstand für eine Annäherung an die EU. Doch dies ist zum großen Teil Legende

Die Revolution der Industrie

Industria ist lateinisch für “Fleiss”. Und in der Industrie bahnt sich langsam aber sicher eine Revolution ihren Weg.

Ich spreche hier nicht von “Industrie 4.0”, einem Buzzword der Bundesregierung. Mit dem Paradigma der Mass Customization klebt dieses Projekt nämlich am herkömmlichen der Massenproduktion. Ja, ich würde sagen, die gesamte industrielle Entwicklung zeichnet sich in der Verfeinerung der Massenproduktion aus. Dabei will ich weder die wirtschaftliche noch die gesellschaftliche Bedeutung der Massenproduktion kleinreden; im Gegenteil, die immense Wertschöpfung moderner Industrie ist im Wesentlichen darin begründet, dass immer neue Ideen zur Produktionssteigerung dazu führten, dass mit weniger relativem Kapital-, Arbeits- und Materialeinsatz immer mehr produziert werden kann. Auf der sozialen Seite hat das dazu geführt, dass in Industrieländern Waschmaschinen, Spülmaschinen, fliessendes Kalt- und Warmwasser, die Klimatisierung von Wohnräumen mit Wärme und/oder Kälte bzw. Luftbefeuchtung, Transportmittel und vieles mehr zugänglich für jedermann wurden, einschliesslich Terminals für das Internet vom PC über's Tablet bis zum Smartphone. Dagegen ist der absolute Kapitaleinsatz ständig gestiegen, den man braucht, um in einer ISO-9000-Industriewelt als Hersteller überhaupt noch mithalten zu können, was zu einer enormen Konzentration der industriellen Kapazität beigetragen hat. Genau so geht die Entwicklung mit “Industrie 4.0” weiter – und insofern ist das alles immer noch Industrie 1.x, und Industrie 4.0 ist viel eher Industrie 1.4.

Dagegen entwickeln sich heute Techniken, die von ganz anderer Art sind, auch wenn sie der Industrieentwicklung der Massenproduktion entstammen. Es sind Techniken, mit denen nicht die Massenproduktion, sondern individuelle Produktion bis hin zu individuellen Dienstleistungen automatisiert werden. Damit meine ich nicht nur (aber auch) die Technik der 3D-Drucker. Ich meine damit genauso Roboter, die Häuser bauen, gleich ob unter Einsatz von 3D-Drucktechniken oder auch ganz anders. Ich meine damit automatisierte Taxis, also Individualverkehr, wie auch Staubsauger, Wischmopp und Rasenmäher-Roboter, Poolreiniger, Reinigungsroboter für die Dachrinne und viele Reinigungsroboter mehr. Sie sind es, die das Spiel völlig verändern werden. Denn sie rationalisieren nun die Refugien weg, in denen menschliches Personal bisher immer noch die Oberhoheit hatte: zur Individualität ist jene Massenproduktion eben trotz aller “Customization” nicht fähig – diese Techniken sind jedoch dafür gemacht.

Werden sie selbstreferentiell, d.h. ihre Wartung übernehmen Wartungsroboter, ihre Distribution wird genauso automatisiert, so eliminieren sie die Notwendigkeit für den Menschen, für die Schaffung von Mehrwert zu arbeiten – mit Ausnahme sozialer Tätigkeiten sowie der Tätigkeiten, die ein hohes Maß an Kreativität beinhalten, vom Design bis zur Neuentwicklung solcher Systeme.

Entsprechend werden sie es sein, die den gesellschaftlichen Umbruch erzwingen, der Personen gerade auch dann an den Früchten des Mehrwertschaffens beteiligt, wenn sie nicht arbeiten – denn Maschinen konsumieren nicht. Wer soll all das Produzierte sonst kaufen?

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