Ich hab da grad eine Rechtschreibschwäche – könnt Ihr mir bitte helfen? – MH17-Abschuss: Hintergründe zum russischen Raktensystem „BUK”
Psychische Krankheiten treiben in Obdachlosigkeit
Ich bin ja Betreuer eines psychisch kranken Menschen, entsprechend muss ich leider diesen Bericht hier bestätigen:
Psychische Krankheiten sind auch ein erheblicher Risikofaktor für die Existenzsicherung. Mehr als zwei Drittel der Obdachlosen sind einer Studie zufolge Betroffen – und ihre Betreuung dürfte sich noch verschlechtern.
Ihr müsst Euch das Problem in etwa so vorstellen: wer heute in Not kommt, für den ist das Jobcenter zuständig. Aber nur, wenn er noch arbeiten kann. Denn dann fällt er unter die Regelungen des SGB II, das man landläufig auch “Hartz-IV” nennt. Kann jemand weniger als 2 Stunden pro Tag arbeiten, so fällt er unter die Regelungen des SGB XII. Zuständig ist dann das Sozialamt. Diejenige oder derjenige hat dann Anspruch auf Grundsicherung, falls (wie in solchen Fällen üblich) noch nicht genügend Rentenanspruch besteht.
Kommen wir jetzt zum Problem: das Jobcenter wird aus Bundesmitteln finanziert. Das Sozialamt wird von der Kommune getragen. Zwei Vereine, zwei Träger. Weil die Kommunen oft nahe an der Pleite sind (oder schon darüber hinaus), wird alles getan, um Fälle ans Jobcenter abzuschieben. Das Jobcenter wiederum stellt gerne fest, dass es nicht zuständig ist – es hat zwar genügend Geld, aber bei weitem nicht genügend Personal für all die Fälle.
Könnt Ihr Euch vorstellen, was in dieser Situation mit einem psychisch kranken Menschen passiert, falls sie oder er überhaupt auf die Idee kommt, bei den Ämtern Hilfe zu suchen (die Initiative muss hier vom kranken Menschen selbst ausgehen, weil nur auf Antrag überhaupt agiert wird)? In Kurzform: entweder hat der kranke Mensch Unterstützung, oder der Weg in die Obdachlosigkeit ist vorprogrammiert. Übrigens wachsen seit Hartz-IV nicht nur die Obdachlosenzahlen rapide an, sondern insbesondere auch die Zahl der obdachlosen Jugendlichen schnellt nach oben – aus diesem und aus weiteren Gründen.