Der Krieg kehrt heim
Die Festnahme eines salafistischen Syrien-Veteranen wegen des Vierfachmordes im Jüdischen Museum in Brüssel wirft ein neues Schlaglicht auf die Folgen der westlichen Einmischung im Syrien-Krieg. Wie die französischen Behörden mitteilen, hat sich der mutmaßliche Brüsseler Attentäter gut ein Jahr lang im syrischen Kriegsgebiet aufgehalten und sich dort offenkundig einer salafistischen Miliz angeschlossen, bevor er nach Westeuropa zurückkehrte, um den Krieg weiterzuführen. Ähnliches befürchten deutsche Behörden auch von weiteren der zahlreichen westeuropäischen Salafisten, die in Syrien gegen das Regime von Bashar al Assad kämpfen. Schon vor Jahren warnten Beobachter, die Unterstützung, die auch Berlin aus strategischen Gründen den syrischen Aufständischen zukommen ließ, werde letztlich salafistischen Milizen neuen Einfluss bringen – zumal zentrale regionale Verbündete des Westens, insbesondere Saudi-Arabien, gerade diese Milieus bedienten. Solange die blutigen Taten der islamistischen Milizen sich auf Syrien und dessen Nachbarländer begrenzen ließen, hatte die Bundesregierung keinerlei Einwände. Jetzt, da die Entwicklung auf Europa rückzuschlagen droht, schreiten die Repressionsbehörden ein. Parallelen zur Entwicklung im Afghanistan der 1980er und 1990er Jahre und zu den folgenden Rückwirkungen auf den Westen sind unübersehbar.
Den Bericht hat German Foreign Policy. Siehe auch diesen Zeitungskommentar.